Am Vortag war noch ab 2100-2200 m.ü.M. viel Schnee gelegen, der exzessive Höhenflüge verhinderte. Heute aber wagen wir uns bis auf gut 2665 m.ü.M. und lassen uns mit der Parsennbahn bis zum Weissfluhjoch hochshuttlen, schliesslich geht es von hier fast nur noch runter…!
Schon beim Hochfahren haben wir festgestellt, dass die Wege zumindest auf der Sonnseite teilweise schon schneefrei sind, mal schauen wie das auf dem Felsenweg, der mehrheitlich im Schatten ist, aussieht, nicht aber ohne uns vorher die “7 thinking steps” (…ne, nicht die von Frau Martullo-Blocher…. 😉 ) zu Gemüte zu führen. Und ja, auf der Nordseite hat es zum Teil noch ordentlich Schnee, da wir aber noch recht früh morgens unterwegs sind, ist dieser noch sehr kompakt und meist gut zu fahren!
Je näher wir in Richtung Strelapass dem Felsenweg kommen, um so weniger Schnee liegt, und die flotten Kurven sind schon fast schneefrei, so fahren wir zielgenau in Richtung Einfahrt in den Felsenweg, der übrigens gerade erst 4 Tage wieder offen ist: Er musste vom Zerfall der Berge entsprechend gesichert werden!
Leider mussten die Unterführungen und kleinen Tunnels abgebrochen werden, da diese einzustürzen drohten und hier, das können wir uns vorstellen, herrscht an schönen Sommertagen sicher ordentlich Wanderer-Verkehr! Wir aber sind fast alleine unterwegs, nur einen weiteren, wahnsinnigen Biker und die Bauarbeiter, die immer noch am Weg arbeiten, treffen wir auf dem Weg bis zum Strelapass an!
Ab dem Strelapass ist der Weg nun praktisch schneefrei, es wird schnell wärmer, zudem geht es jetzt nur auf der Sonnseite weiter dem Höhenweg entlang. Da dieser teilweise etwas ausgesetzt ist, sicher nicht die schlechteste Idee, diesen schneefrei zu befahren, denn es geht hoch über Davos durch die Schiawand! So aber ist der Weg immer gut fahrbar.
Bei einer kurzen Pause hoch über dem Davoser See (…und dem daneben liegenden, goldenen Ei…) geniessen wir die sensationelle Aussicht, die wir beim Fahren irgendwie noch gar nicht so wahrgenommen haben… ein wenig Konzentration schadet auf diesem Weg nie… 😉
Und weiter geht es, bis wir in der Nähe der Mittelstation der Parsennbahn selbige kreuzen und weiter durch das Meierhofer Täli fahren in Richtung Parsennhütte.
Der Höhenweg bietet natürlich immer wieder beste Möglichkeiten für spektakuläre Foto Sessions, was wir auch exzessiv nutzen, erreichen aber trotzdem noch gut im Zeitplan die Parsennhütte, wo nun das Wanderer-Aufkommen deutlich höher ist.
Und von der Parsennhütte aus geht es, eigentlich das erste mal doch etwas hoch, im Wanderer-Slalom zum Gotschnagrat. Und hier hat nun der getaute Schnee ganze Arbeit geleistet: Die Wanderer wissen kaum noch, wo sie trockenen Fusses hintreten sollen, während wir ganz cool auch durch die ärgsten Pfützen cruisen und uns und unsere Bikes dabei ordentlich Einmatschen… 😉
So erreichen wir den Gotschnagrat, wo wir erst einmal die Aussicht bis weit hinunter ins Prättigau und ins Rheintal und auf der anderen Seite ins Landwassertal geniessen, bevor wir in den Trail hinunter zur Schwarzseealp stechen…
Nach der Überdosis Panorama konzentrieren wir uns wieder auf die Trails und stürzen uns in den zur Schwarzseealp hinunter. Und dies ist wieder einmal ganz ein feiner Trail: Moderat geshapet, aber wie meist in Davos doch vielfach urtümlich belassen und in der Felspartie mit genügend Herausforderungen auch für den Fortgeschrittenen… aber meist kann die Bremse getrost unangetastet bleiben. Toll!!
Und bei der Schwarzseealp ergibt eine kurze Rettungsaktion von Steinbock 007 noch kurz 150 extra Höhenmeter und es geht gleich weiter auf einem Trail, nun etwas im lichten Walde zum Gotschnaboden, auch nicht von schlechten Eltern! Auch teilweise etwas ausgesetzt aber durchweg gut fahrbar.
Und beim Gotschnaboden machen wir ein 180°-Wende und fahren einem weiteren Trail dem Hang entlang in Richtung Davos-Wolfgang, wobei dieser Trail auch schon mal ein paar Gegensteigungen aufweist, aber weiter kein Problem.
So erreichen wir schon bald den St. Wolfgang-Pass und rollen nach diesem wahren Trail-Feuerwerk gemütlich in der immer noch recht warmen Abendsonne zurück zu unserem Hotel, wo wir uns einen Strudel di Mele, der bei Roberto natürlich nicht einfach nur ein schlichter Apfelstrudel ist, wirklich verdient!!!
Und nach erfolgter Ganzkörper-Reinigung und etwas Siesta geniessen wir noch einmal ein tolles Nachtessen von Roberto, das wir uns natürlich auch verdient haben! Ein rundum gelungener Trailday!!!
Gesamtanstieg: 2483 m
Gesamtzeit: 07:02:21