Cortina d’Ampezzo – Col Drusciè

Beim Ausknobeln von Tagestouren falle ich ja gerne immer wieder auf die Zweidimensionalität von Papierkarten rein… alles so schön flach…. dabei sollte ich es ja wissen, in den Dolomiten sind viele Anstiege, auch oder gerade solche auf Strassen zum Teil sausteil und hammerhart… So geniessen wir unwissentlich erst noch die Bici Autostrada, die wir in Zuèl schnappen und gemütlich ins Zentrum von Cortina hochkurbeln. Wir schlängeln uns im Italian Style durch den Touri-Verkehr und nehmen die Passstrasse zum Falzarego hoch bis nach Gilardon, wo wir rechts abbiegen auf die Strasse zum Zielgebiet des Ski Worldcup Cortina, wo nun fast kein Verkehr mehr ist, die aber nicht minder steil ist…

Das Wetter… na ja, es ist grundsätzlich trocken, auch wenn wir das Gefühl haben, dass uns Petrus den einen oder anderen Regentropfen nachwirft (…oder sind das Schweisstropfen), aber zumindest brennt die Sonne nicht; es ist leicht bewölkt, gar etwas dunstig. Aber nass werden wir sowieso, beim Hochkämpfern bis zum Col Drusciè, wo wir sehnlichst auf die Existenz eines Restaurants hoffen… ausgelaugt oben angekommen, werden wir aber enttäuscht: Die Skihütte hat natürlich geschlossen…. nur der Lift von hier zur Ducca d’Aosta und weiter zum Rifugio Pomedes hoch, schaukelt fleissig zum Teil arg beschonerte Downhiller hoch: Wir sind mitten im Cortina Bikepark, der im Winter natürlich ein Skipark ist!

Nun, hier wurmt es nun schon ein wenig, dass ich mit einem ärztlichen Trailverbot belegt bin… aber gepflegte Rekonvaleszenz geht vor, so führt uns der Wanderweg Nr. 410 weiter in Richtung Lago Ghedina, aber durch ein sagenhaftes Tal direkt unterhalb der Tofane, und weit und breit kein anderer Mensch (…oder Bär…), wir radeln mutterseelenallein durch das tolle Tal!

Auch als der Wanderweg Nr. 410 vom Strässchen rechts in der Falllinie direkt hinunter zum Lago Ghedina abzweigt, überlege ich nur kurz, ob ich das Risiko eingehen soll… die Vernunft siegt und wir rollen weiter auf dem Schottersträsschen, dass aber nach der Abzweigung zum Passo Posporcora, den wir uns für eine spätere Tour aufheben, doch auch etwas Gefälle aufweist, auch wenn es in weichen Serpentinen den Wald hinunter führt direkt zum Lago Ghedina. Die Hauptsaison hat noch nicht begonnen, so ist das Restaurant am See noch geschlossen und wir sind, bis auf eine unerschrockene Entenfamilie, wieder fast alleine am mystischen See!

Vom Lago Ghedina lassen wir es weiter das Strässchen in Richtung Camping Olympia hinunterrollen, erschrecken kurz eine einsame Wandererfamilie und queren beim Camping den Fiume Felizon um wieder auf die Bici Autostrada zu gelangen, die wir nur im Zentrum beim Bahnhof Cortina kurz verlassen, um im Italian Style durch den Gegenverkehr der Einbahnstrasse und den Touris hindurch zu wuseln…. erst in Zuèl verlassen wir die Bici Autostrada direkt auf die Terrasse unserer Hotels, wo wir uns, gemeinsam mit unserem Lieblings-Schmetterling gebührend regenerieren, wobei natürlich die sagenhafte Creme di Tomate di San Marzano als Vorspeise zu einem weiteren deliziösen Nachtessen mit eingeschlossen ist…!!

Doch, hier lässt es sich leben… wir bleiben noch ein Bisschen… und gehen morgen natürlich wieder aufs Bike!

 

Gesamtstrecke: 22.49 km
Gesamtanstieg: 538 m
Gesamtzeit: 03:36:42
Download file: Col Druscié.gpx

  

ÜBERSICHT:Bikeferien 2024 – Cortina d’Ampezzo
Tour 1: Pian de Loa
Tour 2: Col Drusciè und Lago Ghedina
Tour 3: Dürrensee und Dreizinnenblick
Tour 4: Passo Posporcora und Cascata Fanes
Tour 5: Trampolino Olimpico und Baita Fraina
Tour 6: Mietres und El Brite de Larieto
Tour 7: Cortina d’Ampezzo Loop

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