Cortina d’Ampezzo – Passo Posporcora

Also wir kenne ja nun den Aufstieg zum Col Drusciè… und deshalb vertrauen wir heute auf den Vertikal Shuttle und lassen uns mit dem Frecce nel Cielo (Pfeil in den Himmel…) die gut 600 hm in wenigen Minuten hoch beamen! Trotz allem eine tolle Sache, für nur 14 Euronen pro Person samt Bike so viel Körner sparen, die wir später noch gebrauchen….! 😉

So rattern wir, nachdem wir noch am Olympiastadion von 1956 vorbei gedonnert sind, über die Baustelle für die neuen olympische Bobbahn, die genau an der Stelle der alten aus dem Jahr 1956 (…die ich gerne noch mit dem Bike befahren hätte, was nun natürlich nicht mehr möglich ist…) erst jetzt für schlappe € 82 Mio. in den Berg und mitten ins Dorf gebuddelt wird… die Italiener halt… 

Der Wintersport, insbesondere die kommenden Olympischen Spiele 2026, hinterlässt Spuren in Cortina d’Ampezzo und Umgebung: Während wir beim Hochschaukeln von oben auf die Baustelle der neuen Bobbahn blicken, erwartet uns, kaum oben ausgestiegen, auf der anderen Seite die Alpinen Skipisten, von denen die Abfahrtspiste spektakulär zwischen den beiden Tofane-Felsen hindurchführt… es wird geklotzt, nicht bloss gekleckert, hier in Italien, während die Bauten aus dem Jahre 1956 schon lange nicht mehr gebraucht werden und als monumentale Baudenkmäler vor sich hin modern… 

Aber wir sind ja nicht zum Skifahren hier, sondern zum Biken… so stürzen wir uns in die Abfahrt auf der (…ja klar…) Skipiste von der Bergstation hinunter zum Col Drusciè und biegen rechts ab in das sagenhafte Tal, dass wir bereits von der Tour vom Donnerstag her kennen. Je weiter wir uns von der Aufstiegshilfe entfernen, um so einsamer werden wir und sind wieder ganz für uns… 😉

Und diesmal biegen wir nicht rechts ab zum Lago Ghedina hinunter, sonder bemühen uns noch etwas um Höhenmeter, und was für welche… der Weg wird immer steiler und führt teilweise hart an der Felswand entlang, ist aber immer breit genug, um nicht beim geringsten Schlenker absturzgefährdet zu sein…. immerhin. Nach gut 250 hammerharten Höhenmeter suche ich beim Aussichtspunkt auf dem Peak vergebens nach einem Sauerstoffzelt und versuche mit dem Geniessen der tollen Aussicht hoch über Cortina den Puls wieder unter 200 zu bringen…

Und da kommt uns doch tatsächlich noch eine nette italienische Wanderfamilie entgegen, die uns nett fragen, ob wir den Tisch zum Essen gebrauchen… es ist Mittagszeit. Wir überlassen ihnen den Tisch für ihre Mittagsrast und lächeln ob der Ungläubigen Komplimente, das wir hier tatsächlich ohne Strom hochgekurbelt sind! 

Wir rollen nun fast eben, mit ein zwei kurzen Steigungen und Abfahrten dem Hang der Tofane entlang und der Weg und die Aussichtspunkt werden immer spektakulärer, sind zum Teil in den Kalkfelsen gehauen, aber wir sind weiter , bis auf die nette Wanderfamilie, alleine unterwegs, wo doch heute Samstag ist… welch ein Kontrast zur Bici Autostrada, die ein paar 100 Meter weiter unten parallel verläuft!

So folgen wir ganz unauffällig aber trotzdem alleine dem fast ebenen Wanderweg Nr. 409, bis zum ganz unscheinbaren Passo Posporcora mitten im Wald!

Vom kleine Pass im Walde geht es noch etwas auf und ab durch denselben, bis das Gefälle stetig zunimmt und der Weg einem Bachbeet alle Ehre macht: Lockere, grobe Steine und hartes Gefälle sind dann doch eine etwas gefährliche Mischung und ich entschliesse mich an der einen Stelle aus Sicherheitsgründen (…bin ja offiziell noch immer mit einem Trailverbot belegt…) kurz vom Bike zu steigen um einen unkonventionellen Abstieg vom Bike restlos auszuschliessen… wobei das ganze dann zu Fuss auch nicht viel sicherer ist… aber wir kommen beide sturzfrei und wohlbehalten voran und steigen zum Fotografieren der letzten Schneeresten doch lieber vom Bike…! 😉

Bald sind wir auch schon fast unten und finden uns unverhofft auf dem Sentiero dei Canyons e delle Cascate wieder, einem faszinierenden Weg, rund um die tiefen Canyons und den Wasserfällen am Cascata di Fanes, der auch als Klettersteig mit entsprechender Ausrüstung mitten durch die Canyons und Wasserfälle gemeistert werden kann! Wir entscheiden uns für die Warmduscher-Variante (Logo, mit den Bikes…) und klicken uns trotzdem auf dem Handy die Finger wund… spektakulär!

Nachdem wir unsere Handy-Speicher mit spektakulären Fotos der Canyons und Wasserfälle aus allen Lagen gefüllt haben, rollen wir gemütlich zur Pian de Loa und weiter auf einer dritten Variante dem Boite Fluss entlang hinunter bis zum Camping Olympia, wo wir wieder auf die Bici Autostrada wechseln, um zu unserem Hotel zu gelangen, wo wir uns wiederum von Antonio auf der Terrasse verwöhnen lassen… und später auch von der Küchen Crew zu einem weitern deliziösen Nachtessen…!!!

Trotz sehr wenig Trail-Anteil (…also fast gar keinen…) hat auch diese Tour spektakuläres zu bieten, so oder so! Wir können uns also auch ohne viel Trails gut amüsieren, hier in den Ampezzaner Dolomiten!

 

Gesamtstrecke: 29.03 km
Gesamtanstieg: 768 m
Gesamtzeit: 04:21:57
Download file: Passo Posporcora.gpx

  

ÜBERSICHT:Bikeferien 2024 – Cortina d’Ampezzo
Tour 1: Pian de Loa
Tour 2: Col Drusciè und Lago Ghedina
Tour 3: Dürrensee und Dreizinnen Blick
Tour 4: Passo Posporcora und Cascata di Fanes
Tour 5: Trampolino Olimpico und Baita Fraina
Tour 6: Mietres und El Brite de Larieto
Tour 7: Cortina d’Ampezzo Loop

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