Der Napf, seines Zeichens der höchste “Hoger” im Emmental, ist nicht nur wettertechnisch ein wichtiger Fixpunkt, sondern auch auf uns Biker strahlt er eine grosse Anziehungskraft aus. So ist unser Ziel der heutigen Tour nicht der Napf selbst, sondern wir schauen einmal, wie weit wir vom Ausgangspunkt in Trubschachen kommen und entscheiden situativ den weiteren Verlauf der Tour.
So starten wir von Trubschachen aus und nehmen das Strässchen unmittelbar vis-à-vis des Fabrikladens der Guezli-Fabrik von Kambly, wo an solchen Tagen selbige gleich 1/2-kiloweise in unvorstellbaren Mengen über die Ladentheke gehen, erstanden von gleich Car-weise herangeschaufelten Touristen. Wir haben keine Zeit und Lust, uns so vollzustopfen, denn das Strässchen geht gleich am Anfang ordentlich steil hoch in Richtung Risisegg. Bald aber schon ist vom Trubel um den Fabrikladen nichts mehr zu spüren und wir finden uns in Mitten der grossartigen Natur des Emmentals wieder.
Bald schon sind wir oben und es geht auf der Risisegg mehr oder weniger flach weiter, mit grandioser Aussicht auf der einen Seite weit in den Kanton Luzern und auf der anderen Seite fast über das gesamte Emmental. Einfach grandios! So gelangen wir über Oberaltgfähl zum Turner, einem Aussichtspunkt auf der Kantonsgrenze, natürlich nicht ohne die obligate RiPa (…Riegelpause) am schönsten Punkt…!
Beim Turner biegen wir links ab und entscheiden, die Tour auf dem Wanderweg, der entlang der Kantonsgrenze Bern-Luzern führt, fortzusetzen. Doch bereits beim ersten Anstiege, nach der Abzweigung von der Strasse fragen wir uns, ob dies eine gute Idee war; …an fahren ist hier nicht zu denken, wir schieben die Bikes ein erstes mal hoch. Doch schon sind wir oben, zweifeln wir nicht mehr am Entscheid, sondern erfreuen uns an der Abfahrt auf dem Trail! Aber die Freude währt nur kurz, denn bald schon geht es wieder hoch… und so weiter und so fort… emmitalienisch flach eben… bis wir fast nicht mehr können vor lauter Bike hochtragen und entscheiden, uns hier im Wald mit dem mitgebrachten Lunch zu stärken.
Nach der erfolgten Stärkung geht es im gleichen Stile weiter: …erst etwas runter um dann gleich wieder steil hoch zu führen, erneut tragen/schieben wir unsere Bikes weiter der Kantonsgrenze entlang bis der Weg bei der Grätliegg dann etwas zahmer wird, aber immer wieder ein paar knifflige Stellen, vor Allem bei Runterfahren, aber immer wieder auch schöne, flowige Abschnitte aufweist. Und kommen wir mal zwischendurch aus dem Wald heraus, bietet sich immer wieder ein grossartiges Panorama mit dem Napf an!
Da wir aufgrund der ewigen Bike-Tragerei viel Zeit verloren haben, hinken wir gewaltig hinter unserem Zeitplan zurück und wir entscheiden uns auf dem Chrüzboden, noch den nahen Aussichtspunkt beim Oberstutz zu besuchen und dann den direkten Weg hinunter nach Fankhaus zu nehmen. So geniessen wir vom Aussichtspunkt noch einmal intensiv die atemberaubende Rundumsicht und fahren dann das Strässchen nach Fankhaus hinunter, nicht ohne die sich uns anbietenden Abkürzungen über den Wanderweg trailmässig auszukosten.
Der abschliessende Trail kurz vor Fankhaus fordert noch einmal unsere geballte Bike-Kompetenz… und spuckt uns anschliessend direkt im Tal in Fankhaus aus. Von dort lassen wir es die Strasse hinunter rollen und als wir Downtown Trub erreichen, ist der dortige Bauernmarkt gerade im Begriff sich aufzulösen. Was uns nicht davon abhält, im Restaurant zum Löwen noch eine Stärkung für das anschliessende Herunterrollen nach Trubschachen zu uns zu nehmen… 😉
Gesamtanstieg: 667 m
Gesamtzeit: 05:50:47