Der Alps Epic Trail, auch bekannt als Landwasser Epic Trail, ist einer von nur 3 Trails in den Alpen und der einzige in der Schweiz, der von der IMBA zum Epic-Trail geadelt wurde! Das will was heissen. Und da wir eh gerade zur UCI MTB Weltmeisterschaft im Bündnerland, genauer im Hotel Alpenhof in Davos sind, lassen wir uns diesen endlosen Flow-Spass natürlich nicht entgehen, zumal selbiger schon seit längerer Zeit hartnäckig auf unserer To-Do-Liste verharrt! Passt! 😉
So lassen wir uns morgens mit vielen anderen Bikern, aber auch Wanderern mit der Gondel aufs Jakobshorn hochschaukeln. Wir sparen uns bewusst den Aufstieg mit eigener Kraft, denn erstens haben wir ca. 38 km Trail vor uns und zweitens bewältigen wir den Aufstieg zum Jakobshorn anderntags.
Da es im Herbst in Davos morgens doch noch recht frisch ist, sind wir z.T. lang/lang oder zumindest lang/halblang gekleidet. Bereits aber auf dem Jakobshorn an der Sonne wird es wärmer und wir entledigen uns der ersten Schicht und streifen gleichzeitig die Knieschoner über, denn von nun an geht es runter! 🙂 Wir geniessen noch kurz die Aussicht ins Sertigtal und lassen die Fullface-Fraktion vorab fahren, denn wir wollen es geniessen, und nicht nonstop runter brettern…
Dann packt aber auch uns der Downhill-Virus und wir lassen es zeitweilig ziemlich krachen, einzig ein paar steinige Stufen gehen wir mit etwas mehr Konzentration an, aber ansonsten kann man es auf dem ersten Teil des Alps Epic Trail hinunter ins Sertig Dörfli auf dem flowig aufbereiteten Trail meist locker laufen lassen! An dieser Stelle geht ein grosses Lob an die Trail Crew von Davos: Trotz der Aufbereitung durch die Trail Shaper ist der Alps Epic Trail kein künstlicher Flowtrail und bietet zwischendurch doch noch die eine oder andere fahrtechnische Knacknuss, ist aber sonst fast durchwegs auch für technisch weniger versierte Biker gut fahrbar!
Trotz der vielen Bike in der Bahn hält sich der Verkehr auf dem Trail doch recht in Grenzen, hängt vielleicht aber auch damit zusammen, dass wir an einem Wochentag unterwegs sind und nicht am Wochenende. Gut vorstellbar, dass an Wochenenden der Bike-Verkehr auf dem Alps Epic Trail zunimmt. Aber meist sind wir alleine unterwegs und machen nur ein, zwei mal platz für schnellere Biker. Einzig ein paar mehr oder weniger interessierte Rindviecher versperren uns einmal kurz den Weg… 😉
So sind wir dann auch schon bald unten im Sertig Dörfli, nicht aber ohne zwischendurch die Aussicht und die fantastische Bergwelt bewundert zu haben. Im Sertig Dörfli ist die Zeit für ein lecker Käffchen im Restaurant zum Bergführer, damit wir wach sind für den kommenden Aufstieg auf dem Trail zum Aebirügg.
Der Trail vom Sertig Dörfli hoch zum Aebirügg sind gerade mal 245 hm auf mehreren Kilometern, fordern aber dennoch etwas Kraft, da immer wieder kleinere Stufen hoch zu fahren sind, ist aber ansonsten durchwegs fahrbar. Einfach aufpassen, da Biker (aber auch Wanderer) in der Gegenrichtung unterwegs sind, was auch wir anderntags versucht haben.
Vom Aebirügg geht es auf einer Schotterstrasse leicht hinunter zur Bergstation Rinerhorn-Jatzmeder und hier ist das Wanderer-Aufkommen wieder deutlich höher und der Erreichbarkeit mittels Aufstiegshilfe geschuldet, aber kurz nach der Bergstation mit Restaurant geht es wieder in den Trail nach Monstein und die Wanderer werden wieder deutlich weniger.
In Monstein ist erst einmal Essenspause angesagt zumal wir nun doch schon ein paar Stunden unterwegs sind. Und natürlich wollen wir hier auch das Bier von Europas höchst gelegener Bierbrauerei degustieren!
Das Gute am Alps Epic Trail ist die Tatsache, dass sich dieser fast auf der gesamten Länge entlang der Bahnstrecke Filisur-Davos windet. Wer nun unterwegs genug hat, kann die Strecke beliebig abkürzen und ins Landwassertal hinunterstechen und mit der Bahn zurück nach Davos fahren.
Als wir beim Essen in Monstein die ersten Regentropfen wahrnehmen, entscheiden wir uns genau für eine solche Abkürzung, checken kurz die Abfahrtszeiten der RhB ab Monstein nach Davos und beschliessen von Monstein hinunter zur Station zu rollen und den Zug nach Davos zu nehmen. Und quasi als krönender Abschluss finden wir uns kurze Zeit danach im Nostalgie-Zug mit bei Trainspottern beliebter Lok vorab wieder, und die Bikes natürlich entsprechend im Nostalgie-Gütterwagen…. 😉
Ein würdiger Abschluss einer sensationellen Tour! …die paar Meter vom Bahnhof zurück zum Hotel im Regen ändert daran auch nichts mehr…
Gesamtanstieg: 654 m
Gesamtzeit: 06:50:37