Wenn die Mountainbike WM schon mal in der Schweiz stattfindet, nutzen wir die Gelegenheit, die Stars der Szene bei Ihren Anstrengungen hautnah mitzuverfolgen natürlich gerne. So war der Trip ins Bündnerland von langer Hand vorbereitet und der Samstag mit den XC (CrossCountry) Rennen fest als Mountainbike-Passiv-Tag, aber Support-Aktiv-Tag eingeplant.
Da wir in Davos im Hotel Alpenhof stationiert sind und rund 40 Min. Fahrt (mit dem Auto…) nach Lenzerheide vor uns haben, machen wir uns bereits früh morgens gleich nach dem reichhaltigen Frühstück auf durchs Landwassertal nach Lenzerheide. Aufgrund des straffen Terminplans, den wir am WM Samstag haben, verzichten wir sinnvollerweise auf die An- und Rückreise von Davos nach Lenzerheide mit dem Bike.
Bereits bei der Biathlon-Arena in Lantsch werden wir auf den grossen Parkplatz eingewiesen und mit dem Free Shuttle zuverlässig und schnell direkt zum WM Dorf gefahren, alles bestens organisiert… wir sind schliesslich in der Schweiz… 😉 Der Hauptstrasse entlang, die für diesen Event für den Verkehr gesperrt wurde, laufen wir, mit vielen anderen eigentlich direkt durchs Fahrerlager. Immer wieder kurven WM Teilnehmer, zu diesem Zeitpunkt vor allem Downhiller um uns herum; Stars zum anfassen, quasi.
Bereits um 10:00 Uhr hat es für ein MTB Rennen erstaunlich viele Zuschauer, die wie wir durch das WM Dorf streunen und beim ein oder anderen Stand vorbei schauen. Beim Stand von Bold Cycles Ltd. erwischen wir Pascal beim aufstellen der Bikes und versprechen, später vorbei zu schauen. Denn gerne nehmen wir die Einladung unserer Partner Flückiger Brothers, zu Kaffee und Gipfeli im Team-Zelt vom RN Racing Team vorbei zu schauen an, und geniessen Kaffee und Gipfeli, umgeben von kürzlich gekürten Weltmeisterinnen (Alessandra Keller), leider verletzten Racern (Lukas Flückiger) und dem Teamchef Ralph Näf und seiner Staff in Rennatmosphäre. Thanx!!!
Nach der weltmeisterlichen Stärkung stolpern wir noch etwas durch das WM Dorf, wo sich alle Big Player der Mountainbike Szene gross in Szene setzen und das ein oder ander Goodie unter die Leute bringen. Aber auch die kleinen aber feinen Marken, wie z.B. eben Bold Cycles Ltd. aus Biel, deren Bikes wir auch schon testen konnten und deren neustes Bike wir wiederum am 27. Oktober testen gehen, präsentieren sich hier auf grosser Bühne und vor nicht weniger als 30’000 (!) Zuschauern der Rennen an diesem Samstag!
Die Zeit vergeht im Fluge und bald schon startet das Rennen der Frauen (12:30h), Zeit um uns ein gutes Plätzchen an der Rennstrecke zu suchen, was gar nich so einfach ist, denn wir können uns auf dem ganzen Gelände frei bewegen, und die Rennstrecke ist einzig mit Spannbändern abgetrennt. Auch diese können, mit der notwendigen Vorsicht, denn es sind auch zwischen den Rennen Fahrer auf der Strecke beim Aufwärmen, passiert werden. Wir suchen uns die steile Rampe gleich nach dem grossen Felsen aus und machen uns dort breit, und wir sind hautnah am Geschehen dran!
Petrus muss übrigens auch ein Mountainbiker sein, denn das Wetter passt: Stahlblauer Himmel und Sonne pur, da macht die Vorführung der PC7-Flugstaffel der Schweizer Armee, den die Piloten vor dem Damen-Rennen feil bieten, vor dem blauen Hintergrund auch wirklich Sinn! Bald danach startet das Damen-Rennen und wir sind, dank der mittelbaren Nähe zum Speaker-Lautsprecher im Start-/Zielbereich immer über den aktuellen Stand informiert.
Natürlich unterstützen wir in erster Linie die Schweizerinnen, allen voran die noch amtierende Weltmeisterin Jolanda Neff, die aber einen nicht so guten Start erwischt und in der ersten Runde bereits weit hinter den ersten Fahrerinnen an uns vorbei fährt. Und leider kann Jolanda den Rückstand nicht mehr wett machen und beendet das Rennen auf dem undankbaren 4. Rang. Weltmeisterin wird überraschend Kate Courtney aus den USA vor Annika Langvad aus Dänemark und Emily Batty aus Kanada. Wir gratulieren natürlich trotzdem allen Teilnehmerinnen, auch jenen, die es auf Grund der 80%-Regel nicht bis ins Ziel geschafft haben, jene die nicht nur wir besonders angefeuert haben, denn auch hier gilt das olympische Prinzip: Dabei sein ist Alles!!!
Nach dem Damen Rennen versuchen wir an etwas ess- und trinkbares heran zu kommen, dies wollen aber natürlich noch viele Andere, aber wir können uns doch noch ein lecker Bierchen ergattern. Und schon bald geht es weiter mit dem Herren Rennen (15:00h), das wir natürlich wieder von unserem guten Plätzchen aus verfolgen wollen und vorab unseren Partner Mathias Flückiger aber auch alle anderen Schweizer tüchtig und lautstark unterstützen. Pünktlich um 15:00 Uhr startet das Rennen und hier läuft es dem amtierenden Weltmeister Nino Schurter besser, er kommt in der ersten Runde mit den Spitzenfahrern bei uns vorbei! Math ist auch immer in Tuchfühlung mit der Spitze, Super!
Wir staunen nicht schlecht, wie die Profi-Fahrer in allen sieben Runden die nicht gerade unsteile Rampe vor uns hochpowern, sie geben 1 1/2 Stunden Vollgas, Respekt! Wir wissen ja, wie sich solche Steigungen anfühlen und passieren selbige nicht einmal, geschweige den sieben mal im Renntempo, da kapitulieren wir vorher und bleiben schön im Sattel…
Wir unterstützen alle Fahrer, auch jene die es nicht bis ins Ziel schaffen werden, mit Kräften und schreien uns die Seele aus dem Leib, werden dabei von gut 30’000 anderen unterstützt und zaubern so Fussball-Stadion-Atmosphäre in den Hexenkessel bei der Talstation der Rothorn-Bahn! Einmalig!!!
Nino Schurter schafft es tatsächlich und setzt sich mit dem mittlerweilen 7. Weltmeistertitel ein Denkmal hier in der Lenzerheide, keine 15 Min. von seinem Heim weg! Er gewinnt vor Gerhard Kerschbaumer aus Italien und Mathieu van der Poel aus den Niederlanden. Der von uns unterstützte Mathias Flückiger kann bis zum Ende der Spitze leider nicht mehr ganz folgen und wird guter Sechster, auch dies ein absolutes Spitzenresultat! Auch allen Männern gratulieren wir ganz herzlich zu der Meisterleistung!
Es ist schon früher Abend, Zeit uns auf den Weg zurück nach Davos in unser Hotel zu machen, denn dort erwartet uns Chef Roberto wieder mit einem leckeren Abendmahl!
Auf dem Rückweg schauen wir noch kurz bei den Jungs von Bold Cycles Ltd. vorbei, verabschieden uns von einem spontan getroffenen Leser und stolpern noch über einen weiteren Schweizer Weltmeister (Alexandre Balmer) und Gian, der Bessern Hälfte von Gian & Giachen. Alles in allem ein wirklich super toller Anlass, bei dem wir Mountainbike Racing hautnah miterleben konnten. Und nein, dazu gibt es leider keinen GPX-Track… 😉
Super Bericht, danke für‘s Mitnehmen!
cooler Rückblick. Danke für die Emotionen. Schade haben wir uns nicht gesehen….resp. habe ich euch nicht bemerkt im Zelt. Danke für den support. Ihr seit super. Bis bald.
Luk