Flowtrailrider hat den ausdrücklichen Wunsch geäussert, die Oberi Lushütte und den Napf anzusteuern, was mich veranlasst hat, diese Tour mit dem SwissTopo Tool auszuknobeln, mal schauen, ob sich das Ding so mit den E-Bikes fahrbar gestaltet… wird es nicht… aber dazu später mehr!
Wir starten sinnvollerweise von der Emmentaler Metropole Langnau i.E. aus und rollen erst mal gemütlich durchs Dorf bis nach Bärau, wo wir in den Gohlgraben einbiegen, und, so mein Plan, die Oberi Lushütte wie diese Tour ansteuern, einfach in umgekehrter Richtung… und als mein Bike Buddie die Tour langsam wieder in Erinnerung kommt, reisst ihn dies jetzt nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hin… (…ach ja, die Tour, bei der wir so viel geschoben/getragen haben…). Von Mettlen hoch bis Schwendi geht das ja noch gut auf einem kleinen Asphaltsträsschen, aber ab Imperech ist fertig lustig:
Was uns beim runterfahren nicht eine Schweissperle auf die Stirn zaubert, lässt uns von unten zweifeln, ob wir da überhaupt hoch kommen… geht auf trockenem Wiesentrail ja noch ganz anständige, aber wenn dann noch ausgefahren Wurzelstöcke und andere Stufen ins Spiel kommen, wird’s haarig! Ich bin mir mittlerweile auch nicht mehr sicher, ob dies eine gute Idee war…
Aber wir erklimmen so Hügel, deren Aussicht jegliche Strapaze rechtfertigt, derweil uns die Mädels von der Weide nur verdutzt anschauen und mit dem Kopf zu schütteln scheinen… Wir lassen den Trail am Schynezingge schliesslich aus und erklimmen das Hohmattgätterli auch so nur mit äusserster Mühe, teils schiebend, teils fahrend, aber immer mit einem Lächeln im Gesicht… oder so.
Die Hoffnung, das es ab dem Hohmattgätterli besser wird (…wo wir die Strecke nicht mehr kennen…) zerschlägt sich eklatant… es geht im gleich Rhythmus weiter, fahren, schieben, fahren, etc…. aber natürlich immer mit einem Lächeln im Gesicht, den zumindest die Gegend und die Panoramen sind fantastisch, und die Oberi Lushütte lockt mit ihren währschaften Speisen…!!
Bislang also nicht eine so fluffige Tour, aber kann ja noch werden, zumal wir alsbald die Oberi Lushütte erreichen und erst mal um eine kleines Plätzchen für uns zwei bangen, denn die Alp ist ordentlich voll, viele E-Biker, die einen nicht so beschwerlichen Weg wie wir gewählt haben, aber auch mit dem PW ist die Alp erreichbar… aber wir haben Glück und finden noch ein Plätzchen und füllen mit Leckereien unsere eigenen Akkus wieder auf, für das was da noch kommt… wir haben ja (noch) keine Ahnung.
Nach einem leckeren Käffchen setzen wir unsere Tour fort und hoffen, dass wir doch noch etwas Flow in die ganze Geschichte rein bringen… und am Lushütte Tritt freuen wir uns erstmal über die doch noch etwas knifflige Abfahrt vor nicht so trittsicherem Publikum, dass schon zu Fuss in arge Nöte kommt und sich wohl fragt ob wir nun auf die Schnauze fallen oder nicht… tun wir aber nicht.
Kurz nach dem Lushütte-Tritt vergeht uns das Lachen aber wieder schlagartig… wir befinden uns mittlerweile auf der Bike Route 77 (!) und wuchten unsere schweren E-Bikes eine unfahrbare Treppe hinauf und sind uns einig, dass die Bike Route 77 nur für Bio-Bikes gemacht ist…!!
Bis zum Änzisattel ist das ganze dann wieder fahrbar und wir nähern uns dem Niederänzi, wo wir ein Dessert zu verspeisen gedenken…. aber nichts da, die Beiz scheint nicht mehr zu existieren… na dann machen wir uns doch auf in Richtung Napf, oder etwa doch nicht? Wir fragen ein aus dieser Richtung kommende Wander-Familie, wie den die Wegbeschaffenheit zum Napf sei? Sie sind zwar keine Biker, raten aber eindeutig von dem Vorhaben ab! Das reicht, wir haben genug E-Bikes hochgewuchtet! Und wir lassen es auf dem Strässchen hinunterrollen in den Hüttengraben in Richtung Fankhaus. Was übrigens die Bike Route 77 auch tut, wohlweislich, und den Napf von der anderen Seite her anfährt. Den heben wir uns aufgrund der bereits fortgeschrittenen Stunde für ein andermal auf und gönnen uns unsere Dessert (…mit Kurvenwasser…) im tollen Garten des Landgasthof Löwen in Trub!
Und von da lassen wir es gemütlich bis Trubschachen hinunterrollen und gleiten weiter auf dem Radweg bis zurück nach Langnau i.E.
Fazit: Was auf der Karte so flach aussieht ist nicht immer so flach, und die Wegbeschaffenheit ist darauf auch nicht ersichtlich, aber das weiss man ja erst, wenn man die Tour gefahren ist. Prost!
Gesamtanstieg: 1502 m
Gesamtzeit: 03:22:37