Der Bärbach ist ein Gewässer, dass oberhalb von Eggiwil in den vergangenen Jahrhunderten einen tiefen Graben mit selbem Namen in das eh schon tief zerfurchte Emmental geschnitten hat. Fast unzugänglich, führt aber ein schmaler Weg durch die Holenfluh und bietet spektakuläre Einsicht in diesen meist uneinsichtig tiefen Graben, der ansonsten nicht zugänglich ist. Und auf halbem Weg kommt man noch am Holenfluhheimetli vorbei, ein Wohnhaus, dass hauptsächlich in den Nagelfluh-Felsen hineingebaut ist und mit einer heimeligen Front versehen wurde. Und wenn man noch etwas Glück hat, wird man in selbigem sogar mit Örgeliklängen begrüsst! Dieser spektakuläre, urtypisch Emmentaler Graben, wir nennen in jetzt einmal ganz multilingual Holenfluh Canyon, ist heute unser Ziel:
Von unserer Homebase in Konolfingen lassen wir es gemütlich auf Nebensträsschen über Zäziwil und Bowil bis Signau einrollen, entern dann die Hochebene Mutten und queren diese bis zum Schiessstand, wo uns die Schützen mit einem Ihrer Saison-Highlights, dem Feldschiessen lautstark begrüssen. Wir überlassen das zielsichere versenken der Kugeln im Zielhang aber den Schützen und fahren weiter in Richtung Hambühlweid und Gäumenhüsi, wo wir auf einem Strässchen wieder hinunter nach Zimmerzei auf Emme-Niveau gelangen. Diese queren wir auf der schmucken, alten Holzbrücke in Dieboldswil und vollziehen eine erste RiPa (…Riegelpause)!
Nach erfolgter Stärkung entern wir den Dieboldsbach, auch so ein unscheinbarer, aber urtümlicher Emmentaler Graben, mit vielen alten Speicher und Emmentaler Bauernhäusern in Reinkultur. Toll! So gewinnen wir rasch an Höhe und erreichen bald schon den Vordergirsgrat, von wo wir weiter hoch fahren in Richtung Hegeloch, dem ältesten Tunnel der Schweiz. Immer wieder geniessen wir die bereits hier spektakuläre Aussicht auf das gesamte Emmental!
Kurz vor dem Hegeloch biegen wir aber rechts ab in Richtung Blapbach und fahren durch eine sumpfige Kuhweid mitten durch die Kühe hinunter auf die Strasse und matschen unsere Bikes mal so richtig mit Dreck ein…
Wir lassen das Restaurant Blapbach links liegen und fahren weiter hoch über dem Chrümpelgraben (wirklich tolle Flurnamen…!) über Hinter Blapbach und Krimishalde auf die Rämisgummenalp. Das sensationelle Panorama bietet einen würdigen Rahmen, um hier unseren mitgebrachten Lunch zu zu verspeisen! 😉
Nach diesem Mahl mit würdigem Rahmen, geht es gemütlich mehrheitlich flach und etwas runter, dem Rämisgummen Hoger entlang in Richtung Pfyffer und immer wieder eröffnen sich uns fantastische Panoramen in alle Himmelsrichtungen, ganz grosses 360°-Kino!
Auch auf dem Pfyffer geniessen wir kurz die sensationelle Rundumsicht von den Berner Alpen bis weit ins Entlebuch und über das gesamte Emmental! Und auch während der Weiterfahrt dem Grat entlang in Richtung Hürlisegg geniesst man das Emmental im Cinemascope-Format. Bei Hürlisegg fahren wir hinunter nach Hürliseggschwand tief in den Bärbach hinein. Und jetzt wird’s richtig spektakulär: Dem Hang entlang geht es den Bärbach hinunter bis wir bald schon in die Holenfluh hineinfahren, der Weg führt durch und unter der Nagelfluh-Wand entlang tief in den Graben hinein.
Dann, urplötzlich öffnet sich in der Holenfluh eine höhlenähnlich, etwas grössere Ausbuchtung in der Nagelfluh-Wand und das Holenfluhheimetli steht ganz idyllisch vor einem. Tief in die Wand hineingebaut, mit spektakulärem Kamin dem Felsen entlang und natürlich ohne Strom und sonstige Errungenschaften der digitalen Welt; hier lässt es sich abschalten oder vom hektischen Alltag entfliehen!
Weiter geht es dem spektakulären Weg durch die Holenfluh entlang, zwischendurch sogar mit Naturdusche, teilweise etwas ausgesetzt aber immer gut fahrbar (…die Bewohner fahren mit dem Einachser diesen Weg entlang!) da genügend breit. Nach der Holenfluh im Wald, geht der Weg in einen schmalen, tollen Trail über und durch den Wald hinunter und wieder hoch bis wir bei Untere Stürleren den Wald entgültig verlassen und auf dem Strässchen hinunter nach Eggiwil rollen.
Von Eggiwil fahren wir erst in Richtung Röthenbach, dann das Strässchen rechts hoch in Richtung Chapf und als hätten wir nicht schon genug Emmental-Klischees erlebt, fahren wir auch noch am Sahlenweidli vorbei.
Gemütlich erklimmen wir noch den Chapf und gelangen über Stockern und Heimerütti zur Martisegg und rollen unterhalb Gauchern über den Thunersberg hinunter nach Bowil, weiter nach Zäziwil und enden letztendlich im Mirchel Beizli, wo wir uns eine feines Dessert mit Kurvenwasser verdient haben! Bis nach Hause ist es ja nur noch einen Katzensprung. Das war ein ganzer Tag mit vielen lustigen Flurnamen, tollen Eindrücken und viel Emmental pur!!
Gesamtanstieg: 1496 m
Gesamtzeit: 07:38:39