Da hat uns Nathi wieder mal was ganz tolles eingebrockt…! Seit wir letztes Jahr Nathi damit beauftragt haben, ein paar Trails für uns im Wallis zusammenzustellen und sie dazu genötigt haben, uns auch noch zu guiden, sind wir hell begeistert und pochen nun jedes Jahr darauf, diese Wallis Traildays zu wiederholen! So lockt uns Nathi dieses Jahr in die Region Brig/Naters um uns die Trails dort zu Gemüte zu führen. Na, schaun mer mal…:
So sitzen wir am Samstag früh morgens alle gut gelaunt im grossen gelben Shuttle, unsere Bikes hängen gut verstaut hinten dran und wir lassen uns erst mal gemütlich von Brig nach Blatten hoch shuttlen.
Jetzt ist aber fertig rumgehangen, Nathi führt uns geradewegs, also natürlich bergauf hoch zum Stausee Gibidum und will uns den grossen Aletschgletscher zeigen… bloß der hat sich schon länger verkrümelt und ist von hier aus nicht mal mehr ansatzweise sichtbar, einzig die Überreste des Drietschgletschers sind noch schemenhaft erkennbar… schon irgendwie besorgniserregend, wie sich all die Gletscher auf dem Rückzug befinden…
Nach der erfolglosen Sichtung des grossen Aletschgletschers rollen wir auf der Zufahrtsstrasse zur Staumauer wieder ein Stück hinunter nach Blatten und biegen dann rechts ab, in die Auffahrt zur Belalp… von nun an gehts bergauf…!
Gemütlich schrauben wir uns auf dem Asphaltsträsschen hoch in Richtung Belalp, die Steigung ist (noch) angenehm, die Temperaturen dank dem vorabendlichen Regen nicht mehr so heiss wie zuvor und auf der Belalp lockt nicht nur der Häxutrail, sondern auch die Möglichkeit, sich etwas Ballast in Form einer feinen Walliser Rösti zuzulegen, zwecks besserer Gravitation auf der Abfahrt…. 😉
Im oberen Teil ist die Strasse, mittlerweile auch als Skipiste erkennbar, zum Teil sausteil und fordert uns die letzten Körner ab, so das wir, nachdem wir uns über Chapulubodu bis zur Bergstation der Seilbahn kochgekämpft haben, gleich links einbiegen, ins Restaurant Aletschhorn um bereits erwähnte Walliser-Rösti und anderer Leckereien ihre Heilkraft bezüglich Wohlbefinden entfalten zu lassen… En Güete!!!
So schwingen wir uns nach der Kalorien-Orgie auf unsere Besen… äh Bikes und stürzen uns kopfüber in den Häxutrail (…für Nicht-Walliser: Häxu = Hexe…!) , der erst noch über Wiesen, aber schon arg spassig weiter über die Chlepfihalta (…nomen est omen…) in den St. Antoniwald zu Tale führt.
Und hier zeigt die Häxu erstmals auch Ihre Zähne, zwei drei Schlüsselstellen mit etwas verblockten, wurzeligen Stufen-Sektionen, mit etwas Fahrtechnik aber immer noch gut fahrbar und wir haben unsere helle Freude an der bärbeissigen Häxu!
Im unteren Teil wird die Häxu immer zahmer, heisst der Trail wird flowiger und führt in zahlreichen Kurven mit Anlieger durch den lichten Wald, und in Tschuggen gönnen wir uns noch eine willkommene Dusche mittels Rasensprenger…
Und schon sind wir wieder unten in Blatten… Das war aber noch lange nicht alles, Nathi hat noch mehr auf Lager und schon finden wir uns auf einem Trail der direkt ins Blindtälli hinunter führt, und dafür ernten wir von einem Einheimischen, der etwas von unfahrbar nuschelt, erst mahl Kopfschütteln… na das wollen wir doch mal sehen… wobei, ganz unrecht hat er nicht, nach Blatten und im Wald hat es tatsächlich zwei, drei Stellen, die wir aus Sicherheitsgründen nicht fahren, aber für gute Techniker kein wirkliches Hindernis. Und von der kleinen Brücke an, befinden wir uns plötzlich wieder auf einem offiziellen Radweg…
Und der führt nun wirklich sehr flowig und mit wenig Gefälle durchs Blindtälli direkt nach Geimen, wo uns Nathi auf ein Holperstrecke par excellence lockt, die uns ganz ordentlich durchschüttelt und die wir flugs als “Römerweg” betiteln, was aber sicher der geo-historischen Wirklichkeit, die wir nicht wirklich zuordnen können, nicht gerecht wird… vielleicht weiss ja einer der Leser mehr… (…Spoony?… 😉 )
So gelangen wir über Geimerblatt, Ober Moos und Moserbiela auf dem “Römerweg” direkt hinunter nach Naters, wo wir uns im alten Dorfteil in eine Gartenbeiz setzen und uns, ganz italienisch, ein Gelato zu Gemüte führen… aus unerklärlichen Gründen leider nicht bildlich dokumentiert…! Aber toll war es auf jeden Fall, nicht nur die Gelati…!!!
Gesamtanstieg: 2155 m
Gesamtzeit: 07:58:54
Danke der Nachfrage, da muss ich passen, ist nicht mal im lokalen Inventar der historischen Wege – also nix mit Römer! Dafür ein toller Bericht, der mich daran erinnert, dass icv mit dem Bike noch nie in Blatten war.
Danke trotzdem, Spoony! Und ja, dort musst Du hin, nicht nur wegen dem “Römerweg”…! 😉