Gastbeitrag von Nathalie Weingart
Nachdem uns gestern der gelbe Bike Shuttle geholfen hat einige Höhenmeter einzusparen ist heute pures selbst pedalieren angesagt. Das Ziel, der 36er Weg von Rosswald hinunter nach Brig. Angeblich wurde der weg während dem zweiten Weltkrieg vom Bataillon 36 der Gebirgsbrigade erbaut um den Nachschub sicherzustellen.
Der Trail ist der Abschluss einer wunderschönen und knackigen Tour über den Saflischpass erreichbar, heute habe ich die einfachere variante, direkter Aufstieg nach Rosswald, gewählt.
Vom Hotel geht’s vorbei am Stockalperpalast, dem Schwimmbad und hoch Richtung Ried-Brig. Neben der Rosswald Gondelbahn halten wir kurz inne und überlegen uns ob wir nicht dich die Bahn zu Hilfe nehmen wollen… nein, natürlich nicht! Weiter geht’s der Strasse entlang Richtung Schwamm. Auf diesem Weg sehen wir schon ein erstes Mal wie die Abfahrt sein wird. An der Kreuzung Schwamm sehen wir auch in den Stockalperweg den wir vermutlich nächstes Jahr in Angriff nehmen werden. Diese ersten, ca. 600 hm sind wenig attraktiv. Ab Schwamm geht’s nochmals ca. 600 hm über ein angenehm zu fahrendes Asphalt-Strässchen hoch bis nach Rosswald. Den 36er Weg kreuzen wir auch hier wieder und können uns, gestärkt vom Anblick auf die kommende Abfahrt, etwas freudiger den Berg hocharbeiten.
Oben in Rosswald angekommen, für einige von uns ist die Leistungsgrenze erreicht, steuern wir auf das einzige offene Restaurant zu das wir finden können. Nach einem stärkenden Essen, und einer Erholungspause, montieren wir unsere Knieschoner und machen uns langsam für die Trailabfahrt nach Brig bereit. Was nun folgt sind ca. 1000 Tiefenmeter purer Trailgenuss. Unzählige Serpentinen, alles fahrbar, wechseln sich immer wieder mit Flowigen Teilstücken ab.
Auch heute wieder durchfahren wir Wälder mit Namen die für uns Berner kaum auszusprechen sind. Megi, Bächwald, Chräjubielwald, Chumma, Breyeri-Riederi. Walliserditsch halt. Das letzte Trailstück führt über einen einfachen Wiesentrail unter einer Bewässerungsanlage durch wo wir natürlich dankend den kleinen kühlenden Regenschauer hinnehmen.
Gemütlich rollen wir runter durch die Gassen von Brig bis zum Dorfplatz wo wir uns, bevor das Gewitter uns erreicht, eine letzte Glace gönnen und dabei schon in Gedanken an der Planung der Walliser Traildays 2023 sind.
Wallis wir kommen wieder!
Moosalp
Wir sind diese Tour in einer ganz ähnlichen Variante bereits im letzten Jahr gefahren, deshalb hier nur ein kurzer Abriss und ein paar Bilder dazu. (Hier gehts zum Bericht der Tour vom letzten Jahr: Moosalp):
Nachdem wir letztes Jahr an den Walliser Traildays auf der Moosalp eine feine Cremeschnitte hatten, wurden dieses Jahr wieder Stimmen laut, dies gerne am Freitag, bevor die diesjährigen Walliser Traildays richtig starten, zu wiederholen.
Nun nicht alle konnten schon am Freitag frei bekommen, aber auch nicht ganz vollzählig sind wir früh morgens ins Wallis gestartet. In Visp angekommen bereiten wir unsere Bikes für den Moosalpaufstieg vor. Da es aber wenig attraktiv ist von Visp aus die Hauptstrasse, neben Lastwagen und Autos, hochzukurbeln nehmen wir schon Freitags den grossen gelben Bike Shuttle zur Unterstützung. Es sollte nicht das letzte Mal sein an diesem Weekend.
Unser gelber Engel, der Postautochauffeur war so freundlich und hat uns die Bikes selbst auf und wieder abgeladen. Ab Bürchen nun gilts ein paar wenige Höhenmeter bis zur Bürchner Alp und noch weiter bis zur Moosalp selbst zu pedalieren. Noch vor dem grossen Mittagsansturm sitzen wir im Restaurant Moosalp und bekommen unser Tagesziel, die Cremeschnitte. Immer noch top.
Letztes Jahr haben wir die Abfahrt nach Visp aufgrund des Wetters nicht bis ins Tal machen können, heute nun sollte es vor dem angekündigten Regen bis ins Tal reichen. 1300 Tiefenmeter Trailabfahrt. An der Nasse Pletscha vorbei, surfen wir auf meist Flowigen Trails durch die wunderschönen Moosalper Wälder.
Und als ob es nicht schon schön genug wäre durch Diepja, Lochwald, Helloluwald, Rittergüet und wie sie alle heissen, durchfahren wir auf einem letzten Trailstück auch noch die Visper Schlusselacher Rebberge. Der Trail spuckt uns dann mitten in der Holen Gasse an der Vispa wieder aus. Getragen vom Flow der Abfahrt rollen wir den Rest glücklich zu den Autos. Keine Frage, Moosalp ich komme wieder!
Gesamtanstieg: 1163 m
Gesamtzeit: 04:50:13