Bigenthal Loop II

Nein, das ist nicht das Bigenthal im Bild oben… aber das Bigenthal, ein typischer, hügeliger und verzweigter Emmentaler “Chrachen” ist aufgrund seiner topographischen Eigenheiten schlicht nicht in ein Bild im Widescreen Format zu packen… das sieht dann eher schon so aus:

Und ja, diese Tour haben wir schon einmal Anno 2017 gemacht, aber diesmal nehme ich die Tour alleine, in einer abgeänderten Form in Angriff und schwinge mich hierzu auf das Bike mit eingebautem Rückenwind (E-Bike), weil mir dafür nur ein Nachmittag zur Verfügung steht, und ich noch immer nicht auf meinem Trainings-Höchststand bin, nebst dem natürlich immerzu fortschreitenden Alter… 😉

So gleite ich an diesem sonnigen, fast sommerlich warmen Herbsttag Anfangs Oktober von der MTB Emmental Homebase über Gysenstein nach Schlosswil, wo ich auf der Allee zum Schloss erstmal das Panorama in Richtung Bern auf mich wirken lasse!

Weiter gleite ich mehrheitlich (“ämmitalienisch”) flach hinüber nach Biglen, wo es dann zum ersten Mal richtig ansteigt hinauf zur Gumm. Aber was mit dem Bio-Bike ein echter Formtest ist, geht mit der Ü50-Bonus-Maschine fast mühelos den Berg hoch und ich habe genügend Zeit und Musse mich dem Panorama zu widmen…!

Oben beim Buddhistischen Dhammakaya Tempel auf der Gumm angekommen, geht es fast eben auf dem Hügelrücken in Richtung Hammegg und dort in den Brandiswald hinein. Hier befinde ich mich ein erstes Mal auf meiner Bike2Work Route, die ich früh Morgens von Konolfingen nach Burgdorf meist noch im Dunkeln dahin radle…

Beim Schwändiweidwald lasse ich mich auf ein erstes Experiment ein: Ich such erst fieberhaft nach dem arg zugewachsenen Einstieg in den kleinen Weg, den ich auf den Online-Karten von Swisstopo ausgemacht habe und finde ihn nur dank der Lokalisierung auf der Swisstopo-App und wühle mich erst durch Brennnesseln und andere auf Brusthöhe angewachsene Stechpflanzen. Bald wird es aber offener und steiler (…echt, ich habe das nicht gewollt… 😉 ) und auf einer kleinen Geländeterrasse im steilen Gelände verdonnere ich noch kurz ein Eichhörnchen dazu, Fotos von mir in der 23er Collection meines Kleidersponsors ONEAL, die ich diesen Sommer leider viel zu wenig tragen konnte, zu schiessen…!

Ein netter kleiner Weg, der zum Mutzeloch führt und auf dem ich dem ersten Jäger samt Suchhund über den Weg fahre… ich bin ja froh, dass ich leuchtend gekleidet auf einem leucht-orangen Bike unterwegs bin und nicht mit Reebok angeschrieben bin, sonst würde ich glatt Gefahr laufen, abgeschossen zu werden…! Im Ernst: Nicht nur dieser Jäger grüsst freundlich zurück, wenn ich, wie übrigens auch bei Wanderern, immer freundlich grüsse, das war auch schon anders!

Beim Mutzeloch spuckt mich der Wald wieder aus, und ich bin bereits in der Vorderschwändi, wo ich mich flugs ins nächste Experiment stürze: Den Trail durch den steilen Hirzerwald, der mich flugs hinunter ins Bigenthal befördert. Auch hier ist der wohl nicht sehr oft befahrene/begangene Weg arg zugewachsen, das hat aber den Vorteil, dass die natürliche Gravitation im steilen Gelände etwas auf natürliche Art gebremst wird…! 😉

Hier spuckt mich der Wald direkt auf den Bigenthal-Radweg abseits der Strasse (Achtung liebe Strassen-E-Biker: den gibt es tatsächlich!!!) aus, auf dem ich in Richtung Hasle-Rüegsau bis Gommerkinden fahre wo ich links in den Widimattgrabe abbiege und beim Tannehüsli rechts steil hoch fahre in Richtung Aetzrütti. Dieser Weg fordert den Bosch-Motor ganz ordentlich, man gewinnt so aber schnell an Höhe und thront bald wieder hoch über dem Bigenthal auf einem der zahllosen Hügelrücken in dieser Gegend.

Bei der Aetzrütti biege ich nun wieder auf eine meiner Bike2Work Abend-Routen ein, denn bin ich Abends von der Arbeit mit dem E-Bike auf dem Heimweg, dauerts meist etwas länger weil ich immer wieder andere Routen suche, die mir immer noch schönere Panoramen bieten…! Dabei ist jene von Hasle hoch über den Hügelzug bis zur Mänziwilegg sicher eine der eindrücklichsten Routen, die ich jeweils befahre.

Nachdem ich auch hier auf der Mänziwilegg das Panorama in Richtung Bern genossen habe, fahre ich auch heute auf den Waldtrail auf dem Lüüseberg (…der ist flach, ganz grosses Indianer-Ehrenwort…!! 😉 ) und auf Umwegen hinunter nach Enggistein.

Im Holtiwald, den ich auf dem Arbeitsweg fast flach durchquere, gebe ich meinem E-Pferd so richtig die Sporen und kämpfe mich einen sehr steilen Karrenweg (sicher mindestens 25%) gute 100 hm hoch, damit ich danach, richtig, wieder runter brettern kann… macht aber echt Spass..!

In Schlosswil entschliesse ich mich kurzerhand noch unsere kleine Hausrunde anzuhängen und lande ganz unverhofft auf dem kleinen, schmalen und steilen Trail von Hötschigen hinunter nach Konolfingen… echt, wie konnte das bloss geschehen…? 😉

Eine wirklich ganz eindrückliche Tour, und dafür, dass ich nach wie vor aus medizinischen Gründen nur Strasse und flach Velofahren darf, und in Anbetracht davon, dass ich noch minimal mit Oktoberfest-Nachwehen zu kämpfen hatte, kamen ganz ordentlich Höhenmeter zusammen…! 😉

 

Gesamtstrecke: 40.46 km
Gesamtanstieg: 1754 m
Gesamtzeit: 02:54:16
Download file: Bigenthal Loop II.gpx

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