Biker Feld- Wald- und Wiesen-Guide

Ok, bei allmountain.ch ist man uns etwas zuvor gekommen: Da wurde bereits über das allgemeine Verhalten im Wald berichtet und wertvolle Tipps für Neu- und auch alle anderen Waldgänger/-Fahrer aufgeführt, das hat Substanz! Daher legen wir Euch auch diese Tipps ganz dringlich ans Herz, möchten hier aber noch etwas weiter gehen und Euch auch Tipps für Begegnungen der besonderen Art mit auf den Trail geben:

Verhaltensregeln – Bike Kodex:

Bike-Kodex

Ihr habt dieses Schild auf Euren Touren vielleicht auch schon mal gesehen; Es bringt die Verhaltensregeln kurz und prägnant auf den Punkt, gut um sich diese Verhaltensregeln vor der Abfahrt noch einmal kurz in Erinnerung zu rufen. Etwas ausführlicher lauten diese, von den IMBA (International Mountain Bike Association) Trail Rules abgeleiteten Verhaltensregeln wie folgt:

1. Fahre nur auf bestehenden Wegen: Fahre nicht querfeldein und bleib auf bestehenden Wegen, um die Natur nicht zu schädigen. Respektiere lokale Wegsperrungen, sie haben meist einen sinnvollen Grund

2. Sei rücksichtsvoll und gewähre Vortritt: Kündige deine Vorbeifahrt frühzeitig an um andere Wegbenutzer nicht zu erschrecken. Reduziere deine Geschwindigkeit beim Überholen und Kreuzen, halte nötigenfalls an. Mit einem flotten Gruss erfreust Du die freundlichen und verblüffst die kritischen Weggenossen

3. Nimm Rücksicht auf Tiere: Wildtiere in Wald und Flur bedürfen besonderer Rücksichtnahme. Siehst du ein Tier, halte an und warte, bis es sich in Sicherheit bringen konnte. Schliesse Weidezäune, nachdem du sie passiert hast

4. Hinterlasse keine Spuren: Bremse möglichst nicht mit blockierenden Rädern, da dies das Auftreten von Erosion begünstigt. Meide Trails nach Regenfällen. Nimm deine Abfälle mit und entsorge diese umweltgerecht 

5. Rechne mit Unvorhergesehenem: Fahre immer konzentriert und kontrolliert. Passe deine Geschwindigkeit der jeweiligen Situation an. Du musst in Sichtweite anhalten können. In nicht einsehbaren Passagen können jederzeit andere WegbenutzerInnen oder Hindernisse auftauchen

6. Fahr auf “Nummer Sicher”: Beginne deine Tour direkt vor deiner Haustüre oder benutze möglichst die öffentlichen Verkehrsmittel zur Anreise. Prüfe deine Ausrüstung, schätze deine Fähigkeiten richtig ein, informiere dich über die Gegend, in der du deine Tour planst. Fahre in abgelegenen Gebieten nie alleine. Sei für unvorhersehbare Situationen gerüstet: Nimm Werkzeug, eine Notfallapotheke und wenn möglich ein Mobiltelefon mit. Trage zu deiner Sicherheit immer einen Helm und Handschuhe.

Übrigens: Wer sich nicht an diese Verhaltensregeln hält, schadet nicht nur seinem eigenen Ruf, sondern bringt die gesamte Biker Szene in Verruf. Zu Unrecht, wie wir denken, denn die meisten Biker besitzen sicher genug Verantwortungs-Bewusstsein und wissen, was sich gehört!

 

Tipps für Begegnungen der besonderen Art:

Kühe auf der Weide

1. Kühe auf der Weide: Kühe sind grundsätzlich sehr gutmütige Tiere und verdienen ebenso einen respektvollen Umgang. Sie gehen sehr selten auf Menschen los, ausser Mutterkühe wollen Ihre Jungtiere beschützen. Kühe senden vor einem allfälligen Angriff eindeutige Signale, wie Schnaufen, Kopf senken, und mit den Hufen stampfen, in diesem Fall am besten die Herde grossräumig umgehen, nicht fahren.

Cows on Trail

2. Kühe auf dem Trail/Strasse: Für Kühe, die unseren Weg kreuzen gilt das selbe wie für Wanderer: Sie haben Vortritt! Wenn also Kühe entgegenkommen, vor einem her laufen oder den Weg kreuzen: Tempo drosseln und beim kreuzen anhalten und die Kühe vorbei lassen. Fährt man hinter Kühen her: Nicht hetzen und drängeln, sondern die Gelegenheit nutzen und gemütlich hinterher rollen oder gleich ganz pausieren.

Herdenschutzhunde

3. Herdenschutzhunde: Sie sehen eigentlich recht friedlich und gemütlich aus, die grossen weissen Herdenschutzhunde, doch wenn sie ihre Arbeit machen, sie beschützen Schaf- und Ziegenherden vor Übergriffen durch Grossraubtiere wie Bären, Wölfe und Luchse, kann es zu Konflikten mit Menschen kommen, wenn der Weg durch das Schutzgebiet führt. Folgende Verhaltensregeln helfen diese zu minimieren:

Wenn man auf einer Biketour ein Herdenschutzgebiet kreuzt, wird grundsätzlich folgendes Verhalten empfohlen:

  • Tafeln mit Verhaltenstipps ernst nehmen
  • Tempo verlangsamen
  • Tiere nicht aufscheuchen
  • Hunde nicht überraschen, sondern durch lautes Reden auf sich aufmerksam machen
  • Vom Bike absteigen

Wenn Herdenschutzhunde bellen, auf einen zurennen und den Weg versperren:

  • ruhig stehen bleiben und den Hunden Zeit lassen, die Situation einzuschätzen (Hunde nicht direkt anschauen, nicht berühren, nicht direkt ansprechen)
  • Distanz zur Herde halten
  • Hunde nicht provozieren: nicht herumfuchteln, nicht anschreien
  • Sobald der Hund die Anwesenheit akzeptiert hat und nicht mehr bellt, kann der Weg langsam fortgesetzt werde

Folgendes Video zeigt, wie das in der Praxis aussieht und gibt weitere nützliche Tipps: Herdenschutzhunde

Bei der Planung einer Bike Tour besteht neu auch die Möglichkeit, die Sömmerungsgebiete mit Herdenschutzhunden auf Swisstopo (…was sowieso ein hervorragendes Touren-Planungs-Tool ist!) zu visualisieren: Herdenschutzhunde online

(Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU)

Ein Kommentar

  1. Immer wieder gut der Bikekodex, aber noch besser die Tipps von wegen Umgang mit Tieren. Stand letzte Woche im Jura vor 5 Pferden. Wählte eine abenteuerliche Umgehung statt mittendurch. By the way: Danke für den map.geo.admin Link zu den Herdenschutzhunden.

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