Während andere an Ostern kollektiv im Stau am Gotthard stehen (…auch nicht mehr so in wie auch schon…), den Tag mit Osternest verstecken und/oder suchen oder im Kreise ihrer Liebsten verbringen, setzen wir uns naturgemäss aufs Bike, zum traditionellen Bike’n’Tütsch! Auch der Wettergott scheint bei diesem Vorhaben einigermassen mitzuspielen, denn genau der hat uns das auch schon mit Schneefall und anderen Wetterkapriolen vermiest…
“Bike’n’Tütsch” heisst: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen…
Wir starten in Burgdorf, bei zwar strahlendem Sonnenschein, Bise bedingt jedoch bei Temperaturen von unter 10°, in diverse textile Schichten gehüllt, und rollen erst einmal flach der (noch) nicht allzu stark bevölkerten Emme entlang in Richtung Oberburg. Hier biegen wir im Lochbach rechts ab, direkt in die erste, wärmende Steigung Richtung Busswil.
So gelangen wir über Brachacker und Junkholz einigermassen tiefenentspannt zur ersten kleinen Pause, wo wir uns Riegel und andere Energie spendende Leckereien einwerfen, um den nun doch etwas steileren Anstieg zur Egg auch noch zu meistern.
So gelangen wir mit viel Strom (…über uns, nicht in den Bikes… 😉 ) hoch zur Egg, wo wir die eigentliche Höhe bereits erreicht haben und deshalb kurz das überwältigende Panorama, dass uns vordergründig die Berner Alpen bieten, geniessen.
Was jetzt kommt, kennen wir: Emmitalienisch flach (…rauf, runter, rauf, etc….) kurbeln wir auf dem Hügelrücken über Linden und dem Weidwald entlang bis zur Lueg, mal mehr, mal weniger gegen die Bise ankämpfend.
Ein gerade angekommenes Postauto spuckt bei der Lueg eine Horde panoramasüchtiger Spaziergänger aus, wir kurven noch kurzerhand kühn um die familiären Wanderschaften herum zum Fusse des Aussicht-Hogers und beschliessen aufgrund des übervollen Parkplatzes auf die Enterung des selbigen zu verzichten und schnappen uns stattdessen das gefühlt windgeschützteste Bänkchen zum Mittagshalt, und natürlich zum Eiertütschen!
Da es in der vorherrschenden Bise nicht gerade warm ist (…siehe Bild oben), machen wir uns, bevor wir am Bänkchen anfrieren, auf zu anderen, wärmenden Tätigkeiten. Nach erfolgreicher Gewichtszunahme zwecks besserer Gravitation, kann, ja darf es jetzt nur noch runter gehen….! Wir lassen der Physik ihren Lauf und lassen es beim Parkplatz des Gasthof Lueg links weg in einen spannenden Trail rollen, der mit kleinen Stufen und zwei, drei Serpentinen sofort unsere ganze Aufmerksamkeit geniesst!
Weiter gehts über Heimismatt und Gerstler in einen Weg hinein, der uns schon im Wald mit seinen tiefen Furchen historisch wertvoll erscheint, uns jedoch kurz vor Heimsiwil gänzlich mit offenem Mund hinunter rollen lässt… wir können das ganze geopolitisch nicht einordnen, vermuten aber gerade beim Slickrock ähnlichen Schlussteil eine historische Bedeutung des tief in den Sandstein geschlagenen Weges… vielleicht weiss einer unserer Leser Näheres darüber…?
Von Heimiswil gehts noch einmal ein wenig hoch bis Rumistal, vorbei am Schlössli auf den Binzberg von wo wir uns noch den Trail durch die Powerman Hole hinunter nach Burgdorf (mehr dazu hier) zu Gemüte führen, ein von den Trailprotectors Emmental hervorragend hergerichteter Bike-Spielplatz, für jegliche Biker mit mehr oder weniger Skills gut fahrbar. *HighFive* den fleissigen Helfern der Trailprotectors Emmental!!!
Gesamtanstieg: 896 m
Gesamtzeit: 03:41:55
Bezüglich des Hohlweges fühle ich mich direkt angesprochen. Laut dem Inventar Historischer Verkehrswege ist dies das “Brüelhohle”, eine regional bedeutende historische Verbindung zwischen Heimiswil und Heimismatt.
Alle Infos in diesem Dokument:
https://data.geo.admin.ch/ch.astra.ivs-nat/PDF/BE25670001.pdf
By the way: Danke für den Tipp mit dem Powerman Hole, habe bisher immer nur den Strausacktrail genommen.
Vielen Dank, Spoony!
Ich wusste doch, das in solchen Angelegenheiten auf Dich Verlass ist…! 😉