Winterrunde

Entgegen anders lautenden Meinungen, ist es durchaus möglich, auch den Winter hindurch zu biken, auch wenn mehr oder weniger Schnee liegt. Gerade in diesem Winter knausert Frau Holle wenig mit dem weissen Zeugs und beglückt uns mit besten Winterbike Bedingungen. Und tatsächlich sieht man gefühlt viel mehr Biker im Winter unterwegs, gerade in Zeiten, in denen Fitness-Center und andere Institutionen Corona bedingt geschlossen sind. Unser Umland trotzt jeglichem Lockdown und ist immer geöffnet!

Und das lasse ich mir natürlich nicht entgehen und habe schon vor Jahren entschlossen: Die Bike-Saison dauert 12 Monate!

Einiges gibt es aber dabei schon zu beachten, so meide ich nach Möglichkeit Hauptstrassen und bewege mich hauptsächlich auf Nebenstrassen und Feldwegen, nicht nur weil es auf Hauptstrassen, gerade am Rand rutschig und gefährlich sein kann, sondern auch weil diese meist ordentlich eingesalzen sind und das auch dem Bike nicht sonderlich gut bekommt. Auf Nebenstrassen, auch wenn diese schneebedeckt sind, fährt es sich, auch ohne Spikes, meist problemlos da der Untergrund meist griffig ist. Einzig auf festgefahrene Eisflächen sollte man sich nicht begeben mit Balance-trächtigen Zweirädern, das kann auch schon mal am Boden enden…

Die nicht geräumten oder festgefahrenen Waldweg nutze ich meistens erst zum runter fahren, da auf diesen beim hochfahren meist viel Kraft verloren geht, weil nicht mehr so griffig und je nach Schneehöhe auch mit viel Widerstand. Erst beim runter fahren ist dann mehr Schneehöhe wieder willkommen, da diese in Abhängigkeit vom Gefälle mehr oder weniger Bremswirkung erzielt und so für ein moderates Tempo in der Tiefschnee-Abfahrt sorgt. Mit zunehmendem Gefälle kann die Geschwindigkeit natürlich entsprechend gesteigert werden!

Natürlich können auch Trails befahren werden, was die Sache noch spannender macht, denn meist sieht man die rutschigen Wurzeln unter dem Schnee nicht und das Vorderrad fährt schon mal eine ganz andere Linie als vom Biker geplant… und sollte die Schwerkraft doch einmal unversehens zuschlagen, fällt man meist viel weicher im tiefen Schnee! Auch auf Trails kann die Geschwindigkeit und Schwierigkeit gut mit der vorhandenen Schneehöhe und dem Gefälle kontrolliert werden, und ja, bremsen geht natürlich (meist) auch…!

Auch Wiesentrails sind fahrbar, sofern die Schneehöhe nicht zu hoch ist, und der Trail bereits durch Spaziergänger, Wanderer, Yetis oder anderen Wintergeschöpfen ordentlich festgetreten ist. Einfach schön darauf achten, dass das Vorderrad immer schön auf der festen Fläche bleibt, sonst kann das, je nach Tempo auch schon mal zu einem unkonventionellen Abstieg über den Lenker führen, was hierbei aber auch meist weich im tiefen Schnee endet, Kopf voran, versteht sich… 🙂

Meine Wintertouren sind, gerade bei Minus-Temperaturen meist nicht länger als 1 – 1 1/2 Stunden. Die Bekleidungs-Industrie wird zwar nicht müde, immer wieder besser wärmende High-Tech-Stofffetzen auf den Markt zu bringen und uns selbst bei zweistelligen Minustemperaturen wohlige Wärme verspricht… Trotzdem ist der Körper nach dieser Zeit meist ordentlich ausgekühlt, neuralgische Stellen, wie die Füsse sogar teilweise schon fast eingefroren und das wird gerade beim runter fahren nicht besser… Also schleunigst nach Hause und unter die Dusche, wohlgemerkt: Erst das Bike, dass ich nach jeder Winterrunde richtig wasche und trockne, dann der Biker!

So hat sich für mich ein kurze, kompakte Runde ergeben, die ich gerne im Winter fahre und je nach Schneehöhe, Temperatur und gefühlter Körpertemperatur erweitern oder abkürzen kann:

Und was macht Ihr so im Winter?

 

Gesamtstrecke: 15.07 km
Gesamtanstieg: 487 m
Gesamtzeit: 01:37:35
Download file: Winterrunde.gpx

2 Kommentare

  1. “Und was macht Ihr so im Winter?” … natürlich biken 😉 wie du bin auch ich das ganze jahr über unterwegs und die wenigen schneetage hier im flachland bieten da ne willkommene abwechslung zum üblichen grau. Gerade jetzt im homeoffice sind die runden über den mittag bei tageslicht eine wohltat für die seele und ich spule fleissig kilometer auf dem neuen gravelbike ab. Bei schnee kommen dann natürlich die breiteren reifen auf dem hardtail zum einsatz, nur gewaschen habe ich meine bikes diesen winter noch nie *g*

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