Die Gelegenheiten, zu denen ich mir eine Startnummer ans Bike hefte sind sehr selten, jedoch Garant dafür, dass dies jeweils in veritable Schlammschlachten ausartet… Doch im Gegensatz zur letzten Gelegenheit darf ich heute nicht im Renntempo sondern gemütlich und erst noch mit E-Unterstützung im Oberaargau, respektive im Luzerner Hinterland durch den strömenden Regen rollen… Gemeinsam mit Nathi übrigens, die selbstredend Bio unterwegs ist! Und während sich am heutigen Samstag anlässlich der Finalrennen der ÖKK Bike Revolution die Junioren im Renntempo auf der von den Flückiger Brothers konzipierten Rennstrecke von Kopf bis Fuss einmatschen, lernen wir auf der Gusto-Tour die Umgebung abseits der Rennstrecke besser kennen, das erst noch von Trix zielsicher geguidet!
Habe ich schon erwähnt, dass es bis genau einen Tag vor der ÖKK Bike Revolution schön und warm war? Egal, Nathi und ich sind mehr oder weniger wetterfest verpackt und auch wenn es fast den ganzen Tag über regnet, kalt ist es zumindest nicht, so schadet ein wenig viel Regen kaum, im Gegenteil, auch Herbstregen soll der Schönheit zuträglich sein… 😉
Die Strecke ist übrigens hervorragend ausgeschildert und immer wieder mit weissen Strecken Tapes gut gekennzeichnet, und an verschieden Posten warten immer wieder kulinarische Intermezzi auf uns. So beim ersten Posten, wo uns Trix erst zielsicher daran vorbei guidet, werden wir bei der Biketec AG in Huttwil, dem E-Bike Pionier aus dem Emmental, mit Kafi und Gipfeli versorgt.
Auf verschlungenen Wegen und ein paar schlammigen Trails gelangen wir zur Lochmühle bei Ufhusen, wo wir, unter Aufsicht des Hofhundes, eine währschafte Kürbis-Suppe schlürfen und mit Speck-Zopf versorgt werden… wir sind noch einigermassen sauber… 😉
Mit unserem Guide Trix sind neben Nathi und mir noch etwa 7-8 weiter Biker in einer kleinen, gemütlich Gruppe gemeinsam unterwegs, in der Hauptsache E-Biker, wir sind eindeutig im Flyer-Land… Aber auch die immer wieder zum Teil stärkeren aber auch schwächeren Regengüsse können der hervorragenden Stimmung in der Gruppe nichts anhaben, wir haben Alle unseren Spass am gemeinsamen Einmatschen unserer Bikes und uns selber!!
Und als wir in Willisau beim Ringli-Laden der berühmten Willisauer Ringli eintreffen, ist es sogar einmal von oben trocken und wir lassen uns draussen (…besser, denn wir sind mittlerweile ordentlich eingesaut…) am Trockenen auf das Wagnis Willisauer Ringli knacken ein… alles halb so schlimm, sämtliche Zahnfüllungen überleben das Abenteuer unbeschadet, und ein ganzes Pack der hammerharten Ringli wandert noch in den Rucksack, zum üben… 😉
Wir cruisen weiter, erst noch durch das schöne Städtchen Willisau und dann wieder ab in die Hügel dem Bernerland entgegen, und beim Hof Vorober-Walsburg werden wir noch mit “Hörnli & Ghackets” überrascht, zum Glück am Trockenen, denn es regnet wieder etwas stärker.
Aber wir geniessen die leckere Schweizer Spezialität in vollen Zügen, bevor wir noch einmal auf weiteren matschige Trails begeben versuchen die Balance zu halten und Grip zu finden… was nicht immer gelingt, da der Untergrund nun doch sehr aufgeweicht ist. Und mit den Aufhellungen, die uns die Wetterfrösche ab Mittag versprochen haben, ist bislang auch nichts geworden, bis jetzt… denn tatsächlich: Als wir im Anflug auf das Bike Village Huttwil, dem Start- und Zielort, sind, lächelt uns erstmals blauer Himmel und schüchterne Sonnenstrahlen entgegen!!! So können wir uns sogar bei Sonnenschein umziehehn, während die Bikes mit gefühlt 5 kg mehr Gewicht auf den Träger kommen, die Bike-Waschplätze sind zu diesem Zeitpunkt zu begehrt…
Fazit:
Da haben die Organisatoren was wirklich ganz Tolles auf die Beine gestellt: Eine spannende Tour, die auf unterschiedlichsten Wegen durch eine Gegend führt, die für mich biketechnisch bislang gänzlich unbekannt war, da kennt sich Reto sicher besser aus 😉 Nicht zuletzt ist dir Tour sehr gut ausgeschildert, wir hätten den Weg auch ohne Guide gefunden, aber so in einer wild zusammengewürfelten Gruppe macht das ganz eben noch mehr Spass! Und die verschiedenen Boxenstops mit lokalen Leckereien sorgt für das Tüpfelchen auf de i! Will ich den Organisatoren wirklich etwas ankreiden, dann wäre es natürlich das Wetter, wofür sie ja aber nichts können, und das letztendlich der Stimmung in keiner Weise Abbruch tat. Wobei ich mir sicher bin, dass diese Tour bei strahlendem Sonnenschein mindestens eben soviel Spass machen würde… 😉
Wir sind aber im kommenden Jahr auf jeden Fall wieder dabei, da zumal aber trotz allem hoffentlich bei etwas schönerem Wetter, es soll auf der Tour ganz tolle Aussichtspunkte haben! 😉
Gesamtanstieg: 1533 m
Gesamtzeit: 05:48:34