Da wir noch nicht mit richtigem Kartenmaterial ausgestattet sind, suchen wir erste einmal den Fahrweg von Molveno hoch nach Andalo, und steuern geradewegs in eine fast unüberwindbare Hürde: Die Abkürzung war zwar gut gemeint, aber so steil, dass ein durchgängiges hochkurbeln kaum möglich ist… und wir sind bereits auf dem ersten Kilometer fast tot nach diesem Kaltstart… 😉 Aber nach nur kurzer Folterstrecke befinden wir uns auf dem normalen Fahrweg nach Andalo, und der ist gar nicht so uninteressant und führt durch ein, zwei kleine Schluchten des Rio di Lambin, fernab der Hauptstrasse aber auch von Wanderern und Spaziergängern benutzt, die aber immer freundlich Platz machen und grüssen!
Aber da wir bereits am ersten Abend im Hotel mit einem 6-Gang Gourmet Menu beglückt wurden, dient jeder hart erarbeitete Höhenmeter der gezielten Kalorien-Verbrennung… quasi Bodybuilding im Sitzen… 😉 Mit diesem Szenario vor Augen schaffen wir die ersten gut 250 hm bis Andalo im Nu und steuern dort direkt auf das Tourismus-Büro zu, nicht aber ohne vorher unsere Schutzmasken obligatorischerweise aufzusetzen und uns dort selbst nach aussagekräftigem Kartenmaterial zu erkundigen. Da sind wir noch ganz altmodisch und verschaffen uns gerne auf einer anständigen Karte die Übersicht, nicht aber ohne auch den kleinen, kompakten Falter der Dolomiti Paganella Bike Area gleich bei der ersten Pause im Walde zu konsultieren.
Nachdem wir gemütlich durch Andalo hindurch gerollt sind, geht es, vorerst ebenso gemütlich auf einem Asphaltsträsschen das Val Biole hinauf, studieren bei einer kleinen Pause beim Parkplatz, wo auch das Ende für die motorisierten Ausflügler ist die Bike-Karten und stärken uns, für das was noch kommt. Und weiter geht es durch den Wald und schon hier hören wir die Jauchzer der Biker, die auf den Trails unterwegs sind… aber nach und nach wird es immer steiler (merke: Wenn ein Strässchen in den Dolomiten betoniert ist, deutet das meist auf zunehmendes Negativ-Gefälle hin…!!), bis wir uns kaum noch im Sattel halten können… Aber da haben wir es auch schon geschafft auf die Malga Tovre, begutachten kurz den noch steileren Weg hinauf zum Rifugio Montanara und entscheiden uns, gleich hier in den “Big Hero” Trail einzusteigen.
So sparen wir uns weiter Strapazen, ziehen hier die Schoner über und schmeissen uns in den “Big Hero” Trail, was auch problemlos geht, da dieser am Anfang sämtlicher Progression-Stufen steht und auch für Anfänger gut geeignet ist. Aber der Trail ist wundervoll angelegt, mit tollen Panoramen hoch über dem Molveno See, die man auch zur Genüge geniessen kann, den der “Big Hero” ist wirklich einfach, gerade recht zum Einfahren, bevor es mit den Progressions-Stufen munter weiter geht. Aber auch hier gilt: Die Schwierigkeit lässt sich gut mit dem Tempo und der Bremse dosieren und so sind auch Jumps möglich.
Der “Big Hero” endet auf dem Altipiano di Pradel, der Zwischenstation der Bahn, die doch ordentlich zum Teil massiv beschonerte Biker von Molveno hochschaukelt. Aber hier ist noch lange nicht Schluss: Wir stürzen uns gleich in den “Blade Runner” Trail, der passend eine Progressions-Stufe höher notiert… Das Gefälle und die Höhe der Anlieger und Jumps nimmt zu, und damit auch der Spass!!
Es geht immer munter durch den Wald und entlockt auch uns gelegentlich einen Jauchzer und auch das Verkehrsaufkommen mit wilden Downhillern in ihren Ritter-Rüstungen hält sich in Grenzen und verteilt sich gut auf den drei Trails. Aber auf einmal… Da!! …ein Bär..!!! Aber er verhält sich erstaunlich ruhig, und weisst nur freundlich darauf hin, dass wir uns hier auf den Bear Trails befinden…!
Gleich nach dem “Blade Runner” geht es bei der Chiesetta d’Alpini in den “Goonies” Trail über und das ist jetzt nicht mehr ein in den Berg gebudelter Trail sondern ein Naturtrail mit vielen Wurzeln und doch der einen oder anderen Stufe, hier ist wieder etwas filigranere Technik notwendig, und natürlich wieder eine Progressions-Stufe höher… 😉
“Goonies” spuckt uns direkt oberhalb von Molveno wieder aus, und wir nutzen die tolle Aussicht über den Molveno See gleich noch um ein paar spektakuläre Fotos zu knipsen, lassen es dann aber gemütlich hinunter in unser Hotel rollen, wo das obligate Bierchen auf der Terrasse nicht fehlen darf!!
Fazit nach dem ersten Tag in der Dolomiti Paganella: Das macht ordentlich Spass hier, und auch die hammerhart steilen Aufstiege kann man sich antun, wenn man will. Ansonsten fährt fast überall eine Bahn hoch… Sogar einen Bär haben wir schon gesehen, auch wenn dieser doch sehr statisch und gar nicht bissig war… Und zum Abendessen wurden wir wieder mit einem sauguten 5 Gänger mit lokalen Leckereien gemästet und mit einem leckeren Grappa abgefüllt, so dass wir am nächsten Tag unbedingt wieder aufs Bike müssen… 😉
Fazit vom Fazit: …wir bleiben vorerst hier, auch wegen der schon fast kitschigen Aussicht beim Eindämmern….!!! 😉 Fortsetzung folgt…!
Gesamtanstieg: 839 m
Gesamtzeit: 03:25:43