Sonne pur, heiss, die Tage sind lang… Sommer! Bei uns Zeit für Sommer-Bikeferien, vorzugsweise irgendwo in Norditalien! Und nachdem ich mir die beiden letzten Jahre jeweils fast die gesamte Bikesaison zerstört habe, freue ich mich jetzt darauf gemütlich durch die norditalienischen Wälder und durch die Berge zu cruisen, ohne Druck, die steilsten, verwegensten Trails der Region zu finden und dort Bestzeiten einzubrennen zu wollen… einfach gemütlich biken, altersgemäss halt… 😉
Beim verfolgen einer Etappe des Giro d’Italia im Jahre 2024, die in Sappada, in der Provinz Udine, Region Friaul Julisch Venetien, endete, fand ich: Oh, dort lässt es sich sicher gut biken… und nach wenigen Wochen Recherche hatte ich die Destination für unsere Bikeferien 2025 bereits gefunden! Und wer jetzt ob des Bildes oben stutzt: Sappada ist eine “deutsche” Sprachinsel in den italienischen karnischen Alpen und heisst auf plodarisch Plodn. Wir fahren ja seit über 20 Jahren immer im Sommer für 10 Tage irgendwohin in die Alpen, vorzugsweise nach Norditalien, aber jeweils in eine andere Region und diese zu finden wird zunehmend herausfordernder…! Da habe ich für dieses Jahr also noch gerade knapp die Kurve gekriegt… 🙂
Das Hotel: Hotel Haus Michaela
Die Destination war also gewählt, nun ging es ans auswählen eines adäquaten Hotels. Dabei ging ich vor wie immer: Die besten Hotels vor Ort auswählen, studieren, nach Bezalbarkeit und Erfüllung unserer (…nicht gerade tiefen…) Ansprüche abklopfen und das für uns geeignete Logis wählen…
So stiess ich schon bald auf das Hotel Haus Michaela, und war natürlich sofort fasziniert von den dazugehörigen Dolomiti Luxury Chalets, die erst kürzlich erstellt wurden… und da wir nur einmal im Jahr für 10 Tage in die Ferien fahren, leisten wir uns für 10 Tage eines davon. Punkt!



Das 4*-Hotel mit dem Charme und der Freundlichkeit eines 5*-Hotels hat uns in jeglicher Hinsicht zufriedengestellt, vor allem natürlich unser Logis, das Chalet Cervo, mit gut 60 m2 Wohnfläche und 40 m2 Terrasse, auf der sowohl ein Jacuzzi als auch eine eigen Sauna untergebracht waren! Auch die Küche hat uns, wie eigentlich fast immer in Italien, voll zufriedengestellt und wir konnten nach Lust und Laune aus jeweils vielen Vorschlägen mit lokalen Leckereien unseren 4-Gänger zusammenstellen, mit dem obligaten feinen Tropfen aus dem hauseigenen Weinkeller. Und auch unser traditionelles After-Tour-Bierchen/-Säftchen, sowie der After-Meal-Grappa/-Aurum blieb uns über all die Tage erhalten. Top!



Das Hotel hat also unser Erwartungen vollumfänglich erfüllt und stets dafür gesorgt, dass wir immer mit vorzüglicher italieniescher Ess- und Trinkware versorgt wurden, und das Chalet Chervo mitsamt Jacuzzi wollten wir nach unseren Ferien kaum mehr hergeben… 😉 . Mal schauen was die Region bikemässig so zu bieten hat…?:
Die Region: Sappada
Die Beziehung Sappada – Mountainbike ist, na wie soll ich sagen… kompliziert…! Dies hat aber vor allem geografische Gründe, denn Sappada liegt auf einem südlich leicht abfallenden Hochplateau auf gut 1200 m.ü.M., im Westen und Osten führen enge Schluchten tief hinunter nach Santo Stefano di Cadore (Westen) und Forni Avoltri im Osten, und nördlich und südlich ziehen Bergzüge steil hoch bis auf gut 2500 m.ü.M., dies bietet so ad hoc wenig Möglichkeiten für moderate Trails, für steile, ja zum Teil sehr steile Schottersträsschen aber allemal. Das Experiment die Schottersträsschen zu verlassen und auf einem Wanderweg weiter zu gelangen, haben wir bald einmal eingestellt: Die Wanderwege sind hier kaum fahrbar, zu verblockt und sind wirklich über Stock und Stein angelegt… Klar könnte man mit viel Aufwand viele tolle Trails in die Landschaft zaubern, dies stand aber zumindest bislang nicht auf der ToDo-Liste von Sappada-Tourismus. Einzig das gesamte Plateau ist von Cima Sappada bis Granvilla mit einem Ciclopedonale (Rad-/Fussweg) dem Piave-Fluss entlang gut erschlossen, und just vor unserem Eintreffen wurde gerade ein neuer Abschnitt eröffnet.

Das Sappada kein Mountainbike-Paradies ist, wie z.B. Molveno oder Val Gardena war uns bekannt und bewusst, und hat uns kaum gestört, denn so waren wir meist mutterseelenallein unterwegs, und haben hie und da doch den ein oder anderen kurzen Trail gefunden. Einzig die Forstindustrie hat uns mehr als einmal den Weg versperrt und uns zu Umwegen gezwungen, aber auch das hat uns meist wenig gestört, denn die Waldpflege kommt ja auch uns zu Gute. Und so konnten wir doch ein paar interessante Touren in die Hänge rund um Sappada zwängen…:
Die Touren:
Da wir schon im Vorfeld unserer Bikeferien in Sappada gewusst haben, dass es mutmasslich sehr steil hoch geht, durfte meine neue Ü50-Bonus-Maschine in die Ferien mitkommen, und für GravityBienchen haben wir vor Ort eine brachiale, italienische E-Trail-Rakete (…) gemietet. Wir waren wirklich froh darum…
- Tour 1: Einroll-Tour ins Val Enghe
- Tour 2: Piani del Cristo
- Tour 3: Passo Digola
- Tour 4: Bosco Longrone
- Tour 5: Sunday Sappada Loop
- Tour 6: Malga Tuglia
- Tour 7: Sorgenti del Piave(Piave Quellen)
- Tour 8: Goodbye Sappada Loop
Fazit:
Wie bereits Eingangs erwähnt, brauchen wir keine BikeParks mit den steilsten und längsten Trails und den momentan allgegenwärtigen “Kugelbahnen” mehr um glücklich zu sein, schliesslich werden wir ja auch älter…
Das Wetter? Hat voll mitgemacht!: Immer sonnig, aber angenehme Temperaturen tagsüber 20-25°C und Nachts kühlte es doch bis 10-12°C ab, und nur einmal kam Abends ein kurzes Gewitter vorbei um die ganze Gegend ordentlich runter zu waschen, das wars.
So konnten wir diese gemütlich, luxuriösen, lukullisch perfekten und host-mässig vorzüglichen Ferien vollumfänglich geniessen! So wie wir uns das vorgestellt haben.
(Wichtig: Alle oben aufgeführte Beschreibungen basieren auf unseren subjektiven Erfahrungen und sind ohne Gewähr, aber verfasst nach bestem Wissen und Gewissen! Die verlinkten Webseiten wurden von uns ebenso subjektiv ausgewählt und weder gesponsert noch durch anderweitige Zuwendungen erkauft!)
Da freue ich mich auf die Tourenbeiträge einer mir völlig unbekannten Region. Musste kurz googlen um zu wissen wo das ist. Unterkunft und Verpflegung scheint ja top zu sein. Sehr schön!