Val Gardena – Rifugio Firenze

Im Vergleich zu gestern empfängt uns heute der Himmel über dem Sellastock komplett wolkenlos! Beste Voraussetzung also für eine etwas längere Tour. So starten wir nicht früh, aber doch bei Zeiten und hängen schon nach dem Kaltstart, der Strasse von Wolkenstein hoch zur Talstation der Dantercepies-Bahn auf dem Bike wie der Boxer in den Seilen… 75 hammerharte Höhenmeter zum Frühstück sind nicht so unser Ding…

Dann gehts aber wieder runter und wir fahren hinein in das sagenhafte Langental, das zwar wunderschön, tagsüber aber meist mit vielen Wanderer und Spaziergänger überfüllt ist.

So fahren wir nicht ganz bis zur Kapelle St. Silvester, biegen links ab und rollen gemütlich auf dem Weg hoch nach Daunei. Der Weg führt unsteil durch den Lärchenwald über Wolkenstein und gibt immer wieder spektakuläre Panoramen auf die gegenüberliegende Langkofelgruppe und den Sellastock frei. In Daunei ist aber fertig lustig, denn jetzt geht es durch den Wald hoch zur Juac Hütte, zwar immer fahrbar aber doch sausteil!

Bei der Juac Hütte bewundern wir nur kurz das Panorama und verschieben das Ausgleichen des Kalorien-Haushaltes auf später, denn schliesslich, so verrät ein Blick in die Karte, geht es zwar erst etwas runter ins Ncisles Tal, dann aber wieder steil hoch zur Regensburger Hütte, oder eben Rifugio Firenze (?!).

Mir scheint, die Strassenbauer haben sich, immer unmittelbar vor der Hütte, irgendwie verrechnet… auf jeden Fall sind immer die letzten paar Höhenmeter zur Hütte die steilsten! …oder hat das etwa mit den feilgebotenen Speisen zu tun…? Egal, nicht nur wir verfallen der Speisekarte des Rifugio Firenze und bestellen uns was Leichtes, um vorher erwähnten Kalorien-Haushalt wieder auf Vordermann zu bringen…! Bei einem deftigen Brettl sorgen wir ebenso für einen akkuraten Stand des Flüssigkeits-Haushaltes und studieren den weiteren Verlauf der Tour.

Der weitere Tourverlauf hinüber zum Col Raiser bringt noch etwas Höhenmeter mit sich, aber eher moderat. Wir sind mehr damit beschäftigt, keine unvorsichtigen Spaziergänger über den Haufen zu fahren, denn diese sind, wie immer in der Nähe der Bergstation einer Aufstiegshilfe, wieder sehr zahlreich vorhanden, deswegen ist dieser Weg auch nicht bebildert…

Der weitere, offiziell ausgeschilderte Verlauf der Tour lässt uns stutzen… Die Bike-Wegweiser verweisen auf eine Schotter-Autobahn, währenddessen nebenher ein sehr interessanter, schmaler Weg verläuft, der das Biken darauf aber ausdrücklich verbietet… Kann nicht sein, oder…? Zumal auf dem interessanten Weg weit und breit keine Wanderer zu sehen sind… hmmm… wir aber als pflichtbewusste Biker halten uns an die Regeln und vertrauen darauf, dass dann irgendwann schon wieder was trailmässiges kommt… Und irgendwann biegt die Schotter-Strasse links ab und der Weg wird tatsächlich wieder interessanter, obwohl von einem Trail noch weit entfernt!

Dieser Weg hat zwar was romantisches durch die lockeren Kiefern-Wälder hindurch und mit seinen rustikalen Holz-Zäunen… aber irgendwann wird es uns zu bunt: Wir sind noch keinen Meter Trail gefahren und der Weg würde bis hinunter nach St. Ullrich führen und wir haben wenig Lust, von dort in der prallen Sonne wieder bis Wolkenstein hochzukurbeln, zumal sich mittlweile meine Kurbel mit seltsamen Geräuschen bemerkbar macht… da kommt uns ein Wegweiser, der links hinunter nach St. Christina verweist gerade recht, zumal der Weg doch einigermassen fahrbar aussieht und, wir staunen, nicht mit einem Bike-Verbot belegt ist… also rein ins Verderben, äh Vergnügen…!! 😉

Unsere Intuition hat nicht getäuscht, der Trail macht Spass, wird immer steiler und schottriger, was nicht allen so Freude bereitet… ich aber deklariere den Trail als sauspassigen “Hidden Trail”, zumal wir den Trail auch für uns alleine haben, wir begegnen keiner Sau!! 

“Unser Supertrail” führt uns durch Kiefernwälder, über Wiesen und durch traditionelle ladinische Gehöfte, bietet uns auch noch die eine oder andere technische Herausforderung und führt direkt hinunter nach St. Christina, wo wir uns beim lokalen Bäcker auf der Terrasse noch ein Gelato gönnen, bevor wir auf dem Radweg, direkt oberhalb des Zielgelände vom Ski Weltcup Val Gardena, wieder nach Wolkenstein gelangen.

Der Val Garden Radweg verläuft übrigens auf der ehemaligen Trasse der Grödner Bahn und ist deshalb mit sehr moderater Steigung angenehm zu fahren, auch bergauf und weit weg von befahrenen Strassen!

 

Gesamtstrecke: 22.33 km
Gesamtanstieg: 1265 m
Gesamtzeit: 05:00:49
Download file: Rifugio Firenze.gpx
ÜBERSICHT:Bikeferien 2022 Val Gardena
Tour 1:Mont de Sëura
Tour 2:Rifugio Firenze
Tour 3:Trail Arena Val Gardena
Tour 4:Val Duron
Tour 5:Monte Pana
Tour 6:Seiser Alm

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