Nachdem wir am Vortag das Val Sinestra erkundet haben, wollen wir heute das nächste Tal auf der Sonnenseite des Engadins erkunden, das Val Tasna. Und da die Fahrt inkl. Biketransport mit dem Vertikal Shuttle in unserem Hotel-Aufenthalt bereits enthalten ist (!), gönnen wir uns heute den rasanten Höhenmetersammler und lassen uns nach Motta Naluns hochschaukeln!
Wir kommen auch so noch zu unserem Kaltstart: Von Motta Naluns gehts auf der Skipiste steil hoch bis zum Speichersee von Schlivera, und von dort etwas weniger Steil, aber auf einem Trail immer mal wieder auch etwas bergab weiter bis zur Alp Clünas. Hier böte sich bereits eine Gelegenheit zur Verköstigung an, aber wir finden, das dies nach erst gut 300 hm etwas verfrüht wäre…
Wir cruisen gemütlich durch das Skigebiet, der Trail steigt weiter an, bleibt aber meist gut fahrbar, bis wir hinter dem Muot da l’Hom den Peak, auf gut 2500 m.ü.M erreicht haben, und von nun an geht’s bergab…!
Nach obligater Schoner- und 3rd-Layer-Montage stürzen wir uns in den Trail hinunter zur Alp Laret, wobei der Trail, mit eine, zwei Stufen immer recht easy fahrbar bleibt, hier hat mutmasslich die Trailuniun Hand angelegt. Toll!
Auf der Alp Laret, es ist Punkt 12:00 Uhr, sind wir nicht die Einzigen. Neben ein, zwei Biker sind hier die Wanderer deutlich in der Überzahl, diese sind uns jedoch mehrheitlich gut gesinnt und lassen uns sogar partiell an ihren Tisch, damit wir was Leichtes zu uns nehmen, und noch etwas die Aussicht geniessen können.
Nach erfolgter Begutachtung des Panoramas geht es auf die Verdauungs-Abfahrt gleich nach der Alp Laret rechts hinein ins Val Tasna. Und das ist wieder so ein ursprüngliches Seitental des Engadins, dass es in sich hat, vor allem optisch! Technisch ist der Trail erst noch recht einfach, geht teilweise etwas hoch, meist aber moderat hinunter, teilweise leicht ausgesetzt, aber immer gut fahrbar.
Erst der letzte Abschnitt des Trails vor der Alp Valmala weisst steileres Gefälle auf und damit verbunden die ein oder andere Herausforderung in Form von grösseren Stufen und ein, zwei Spitzkehren und verlangt doch nach etwas Konzentration und filigraner Fahrtechnik.
Aber wir schaffen es Alle absturzfrei zur Alp Valmala hinunter und gönnen uns dort aus dem Selbstbedienungs-Brunnen je ein leckeres Getränk aus dem gut sortierten Fundus von Fanta über Rivella und Cola bis zu Ziegenmolke (!?)… verdient haben wir es uns!
Nachdem wir alle Getränke (ja, auch die Ziegenmolke…) unfallfrei zu uns genommen haben, lassen wir es rechts des Bergbachs Tasnan auf einem einfachen Trail locker das Val Tasna hinunterrollen, eine wahre Freude!
Nachdem wir auch eine grössere Wanderer-Gruppe mitsamt Vierbeinern am anderen Ende der Leinen, mehr oder weniger kooperativ passiert haben, lassen wir es auch noch das letzte Teilstück bis zur Brücke der Strasse nach Ftan hinunterrollen.
Von hier machen wir keine Experimente mehr und lassen es auf der Strasse, die aufgrund von Reparaturarbeiten sowieso für alles Vierrädrige gesperrt ist, erst nach Ftan cruisen, dann letztendlich noch, mit Aussicht auf das Schloss Tarasp, bis Scuol hinunterrollen, wo wir gerade recht zu Tiramisu und Bier im Hotel Engiadina kommen… 😉
Bei derlei Leckereien reflektieren wir den heutigen Trailday und finden, dass dieser trotz (…oder gerade wegen) der Überdosis Trails, Sensations-Potential hat! Super!!
Dieselbe Tour aus ähnlicher und doch anderer Sicht, drüben bei Spoony!
Gesamtanstieg: 1846 m
Gesamtzeit: 05:44:54
Lustig, habe ich doch diese Tour im Sommer auch gefahren und kann deinem Bericht nur zustimmen. Vielleicht mit einer Ausnahme: Sowohl der Trail nach der Alp Clünas wie Abschnitte ins Val Tasna hatten teils unschöne Kuhmatschpassagen. Alpine Trails halt!
Da wir die wohl einzige, richtig sonnige Woche in diesem Sommer erwischt haben, waren bei uns alle Trails staubtrocken… also auch keine Kuhmatsch-Passagen! 😉