Die Jahrmärkte in Langnau, der Metropole des Emmentals, haben eine lange Tradition, wurden Sie doch bereits im Jahre 1467 erstmals urkundlich erwähnt und finden nur gerade 6 mal im Jahr statt. Die Tatsache, dass der Mai Märit (Maimarkt) auf den ersten sonnigen Tag unserer Bike-Frühlingsferien fällt, veranlasst mich, eine kleine Tour nach Langnau zusammen zu clicken um uns für einmal einen kulturellen Zwischenhalt zu gönnen.
Für die Hinfahrt wählen wir fast ausschliesslich tendenziell flache Nebenstrassen und da diese, bis auf unseren, gefühlt 50m langen Bowil-Trail, keine fahrtechnischen Herausforderungen bieten, ist diese auch nicht bebildert. In Langnau verzurren wir unsere Bikes diebstahlsicher beim Bahnhof und werfen uns ins Getümmel am Langnauer Mai Märit!
Wir schlendern gemütlich durch die zahlreichen Marktstände und suchen uns bereits potentielle Verpflegungsstände für das anstehende Mittagsmal aus. Beim Glace-Stand, wo uns die charmante Bedienung einen massiven Leistungszuwachs nach Verzerr der feilgebotenen Glacen verspricht, melden wir uns gleich zum Dessert an… gönnen uns vorher aber noch eine traditionelle Bratwurst auf dem Dorfbrunnen und danach erwähnte Glace, von der wir uns viel versprechen… 😉
Denn der Rückweg verspricht einiges mehr Trailanteil als her Hinweg, doch dafür müssen wir erstmal etwas an Höhe gewinnen und gleich nach dem Dorfende schrauben wir uns stetig hoch in Richtung Hohwacht. Der versprochene Leistungszuwachs der, zugegeben sehr feinen Glace, verpufft übrigens wirkungslos in den Pedalen… 😉
Wie immer bei solchen Aufstiegen im Emmental gewährt die Zunahme an Höhe immer besseren Weitblick und öffnet zum Teil spektakuläre Panoramen, wir blicken in diese Fall weit tief ins Emmental hinein, während unser primäres Ziel der Hurnusser ist und von dort runter ein Trail, der mir bei anderer Gelegenheit aufgefallen ist, als wir unsere Bikes von der anderen Seite her hochgeschoben haben. Ich bin mir sicher, dieser Trail macht mit positiver Gravitation viel Spass….!
So schmeissen wir uns in den Scheideggwald hinein und suchen erstmal den Traileinstieg, der aber rasch gefunden ist und von Anfang an einen flotten Eindruck macht: Erst noch fast flach, dann etwas schmaler und immer steiler, bietet er zwischendurch echte Herausforderungen, an denen jetzt nicht ganz alle so ihre Freude haben…
…anderen wiederum bietet der Trail genau das, was die eng beieinander liegenden Höhenkurven versprechen und mit kleinen und grösseren Herausforderungen gespickt ist. Toll!!
So gelangen wir alle sturzfrei hinunter ins Neuenschwand, wo wir aber wenig Lust haben, der Strasse entlang hinunter zu rollen, sondern wir wählen, wie könnte es anders sein, den Wanderweg, der direkt in der Falllinie hinunter nach Horben führt, auch hier sind die Höhenkurven eng beieinander….!! Der Weg ist nicht wirklich ein Trail, sondern ein steiler Karrenweg, der aber auch ordentlich Spass macht und im untersten Teil doch noch einen kurzen, tricky Trail bietet!
Wir legen in Aeschau noch kurz eine konspirative Pause ein, bevor wir die Mutteneben entern und von dort auf den selben Nebenstrassen wie wir gekommen sind, wieder gemütlich zurück zur MTB Emmental Homebase rollen.
Gesamtanstieg: 1249 m
Gesamtzeit: 06:01:15