Die Zeiten, in denen wir am ersten Tag unserer Bike-Ferien eine kleine, lockere Einroll-Runde bewältigten sind definitiv vorbei… Gut, dafür bietet unsere diesjährige Destination San Martino di Castrozza auch nicht so viel Möglichkeiten, denn auf der einen Seite geht es 500 hm steil hoch zum Passo Rolle, auf der anderen Seite eben so steil 700 tm hinunter nach Primiero, nichts für Gegenwind geplagte Flachländer also! Das heisst, auf der Karte eine Tour möglichst dem Hang entlang ausknobeln, noch ein paar Trails einbauen und fertig ist unser Prolog. Auf der Karte ist ja quasi alles flach… 😉
Wir kurbeln also aus dem Dörfchen raus in den Wald bei Pra del Nassé und folgen brav dem Wanderweg Nr. 350 in Richtung Lago di Calaita, die Forststrasse steigt nur moderat an und bietet sobald ein tolle Aussicht auf die Pale di San Martino Gebirgsgruppe, die wir umgehend nutzen, um unsere Handys mit Fotos voll zu stopfen!
Eine tolle Kulisse mit den Hauptdarstellern (v.l.n.r.): Cima Rosetta, Pale di San Martino und Sass Maor:
Eigentlich haben wir uns bereits auf meditatives, lockeres hochkurbeln eingestellt, als wir plötzlich jäh aus unserer aktiven Meditation gerissen werden: Weg zu… wegen Waldarbeiten…! Die gesamte Forststrasse ist durch mehrer Kubikmeter Holz und martialisch anmutenden Forstmaschinen komplett blockiert… Gut, dazu ist eine Forstrasse ja auch da. Und als wir näher kommen, sehen wir ein kleines Schild, dass für Wanderer und Biker einen “kleinen” Umweg durchs Unterholz vorschlägt… gute Idee, finden wir und schultern unsere Bikes! Und bald sind wir wieder auf unserem, geplanten Weg.
Besagter Weg ist übrigens mittlerweile so steil geworden, dass an meditatives Hochkurbeln nicht mehr zu denken ist, es ist eher schon ein Geknorze, bis letztendlich auch die stärksten Stahlwaden kapitulieren… wir sparen unsere Körner für die noch anstehende Abfahrt und schieben die Bikes ein paar Höhenmeter hoch, bis der Weg zwar immer schmaler aber wieder flacher wird und erneut tolle Gelegenheiten für alpine Schnappschüsse bietet!
Mittlerweile geht es auch schon wieder runter, wir sind etwas oberhalb der Forcla di Calaita, und der sturmbedingt etwas lädiert Wald spuckt uns oberhalb einer weiten Hochebene wieder aus, und wir blicken auf den Lago di Calaita und an dessen Ende das Rifugio Miralago, die allerhand Vorlagen für spektakuläre Fotos bietet. Und wir gleiten natürlich zum Rifugio hinunter um uns etwas Ballast für die kommende Abfahrt zuzulegen!
Wir genehmigen uns leckeres, lokales Gebräu und setzen unsere Bikes vor den Dolomiten-Gipfel ordentlich in Szene, bevor wir wieder zurück über die Ebene zur Forcla di Calaita kurbeln.
Wir können uns kaum sattsehen an den spektakulären Felsformationen der Pale di San Martino Gruppe… deshalb füllen wir bei der Forcla di Calaita noch einmal kurz die Handy Speicher damit bevor wir uns die Schoner überstreifen. Denn von nun an geht’s bergab, und sogar zum Teil steil bergab, mit allem was dazu gehört: Mit Flowigen Waldtrails, felsigen Stufen und steinigen Bachbett ähnlichen Abschnitten bietet der Trail auf dem Weg Nr. 351 alles was das Bikerherz begehrt!!
So gelangen wir alle, mehr oder weniger begeistert von der Abfahrt durch den Wald, heil unten auf das Forststrässchen, dass uns wieder nach San Martino zurück führt…
Gut, unten wären wir ja jetzt… jetzt müssen wir ja nur noch ca. 400 hm wieder hoch nach San Martino… und die alten Dolomiten-Hasen wissen bereits, wenn der Untergrund von Schotter auf Beton wechselt, wird es steil, sehr steil… So kurbeln wir also “gemütlich” die steilen Strässchen wieder hoch nach San Martino und enden, wie könnte es anders sein, auf der Terrasse der Bar Pasticceria Rosetta, um unseren Flüssigkeits-Haushalt wieder auszugleichen…!
Und, schalten Sie auch das nächste Mal wieder ein, wenn es heisst: Bergauf und bergab in den Dolomiten um San Martino… die nächste Episode folgt! 😉
Gesamtanstieg: 1260 m
Gesamtzeit: 05:09:43