Den gestrigen ziemlich heftigen Regenguss haben wir zum Glück in geschützter Atmosphäre, auf der Terrasse der Bar Rosetta, natürlich bei einem genüsslichen Drink samt Zubehör, aus trockener Entfernung betrachtet…
Zumindest noch vor dem Frühstück am Morgen war das Wetter wieder perfekt. Und nachdem wir uns im Kampf um den besten Morgentisch gegen all die Kampf-Wanderer durchgesetzt haben und die Bikes unfallfrei aus dem doch etwas beengten Bikeraum (eigentlich ein Skiraum…) ausgefädelt haben, ist uns im Sattel unserer Bikes (zumindest vorerst…) wieder etwas wohler… wir kurbeln gemütlich auf einem, abgesehen von alpinen Holztransportern, wenig befahrenen Strässchen hoch in Richtung Malga Ces.
Nun wird es aber etwas ungemütlicher, wir kurbeln mittlerweile auf der (ganz und gar nicht unsteilen) Skipiste den Berg hoch, bis zum Pian de le Cartucce, wo wir erst etwas nach Luft schnappen und dann den Einstieg in den Weg Nr. 348 in Richtung Passo Colbricon ansteuern, die Bergkette Catena di Lagorai im direkten Blickfeld.
Dort erwartet uns übrigens ein Fahrrad-Verbot (…auch die allseits beliebten Pony’s zum vorspannen wären hier verboten…), und da wir mit dem auf der Tafel abgebildeten Fahrrad überhaupt keine Übereinstimmung mit unseren Bikes feststellen können, setzen wir unsere Fahrt vorerst einmal fort… steigen aber bald wieder ab; Der Weg ist zu verblockt und führt teilweise steil hoch…
Wir erinnern uns an den Hashtag #hikethebike und schieben unser Bikes weiter über das felsige Gelände, bis kurz vor dem Pass auch schieben nicht mehr geht und wir unsere Bikes schultern, auch über Restschnee hinweg… es beginnt zu tröpfeln…
Als es zumindest ein wenig nachlässt, machen wir uns auf, den gut ausgebauten Weg hinunter zum Passo Rolle vor all den Kampf-Wanderern in Angriff zu nehmen, mittlerweile wasserdicht verpackt im Glühwürmchen-Tenu…
Ganz vereinzelt kommen uns wetterfest Wanderer entgegen, diese lassen wir wartend passieren und heimsen dafür ein “molto gentile” ein… #fairtrail 😉. Wenn aber die Bahn frei ist, lassen wir es ordentlich krachen, was doch die einen oder anderen zu waghalsigen Manövern verleitet, die hart an die eigenen Grenzen gehen und zu nachhaltigen Wunden führen…
Auf dem Passo Rolle suchen wir erst krampfhaft den Einstieg in den Trail und werden kurz darauf in einer erst noch ziemlich sumpfigen Wiese fündig, der Trail wird aber immer besser und ist auch nass stets gut fahrbar, bis wir weiter unten nach etwas Passstrasse auf die noch ganz neue “Pista ciclabile” fahren, die hervorragende Möglichkeiten bietet, die eigene Kurventechnik auf Schotter zu verfeinern…
Zwischendurch noch etwas (nasser) Wiesentrail durch mit Alpen-Pizzas versehene Kuhweiden, zirkeln wir nach San Martino hinunter und kommen auch diesmal nicht an der Bar Rosetta vorbei, wo wir mithilfe von lokalen Leckereien unseren Kohlenhydrate-Haushalt wieder auf Vordermann bringen…!
Ach ja, und als wäre das nicht schon genug gibt es zum Nachtessen im Hotel Cima Rosetta noch einen Haufen Trentiner Spezialitäten… das heisst, wir müssen morgen unbedingt wieder aufs Bike, den Kalorien-Haushalt auf Vordermann bringen…!!
“Buon Apetito!”
Gesamtanstieg: 934 m
Gesamtzeit: 03:42:11